Die Wahrheit ist noch viel erschreckender. Die Aufnahmen der ukrainischen 63. mechanisierten Brigade an der Front in Luhansk zeigen keine Spinnenfäden sondern Lichtwellenleiter, auch Glasfaser genannt. Jeder einzelne gehörte zu einer Drohne, die den Feind aufspüren und vernichten soll.
"Sie können sich vorstellen, wie viele von ihnen hier fliegen. Und wie diese Landschaft aussehen wird, wenn der Krieg vorbei ist", schreiben die Soldaten dazu.
Mit der zunehmenden Wichtigkeit von Drohneneinsätzen hat sich auch die Abwehr auf beiden Seiten der Front weiterentwickelt. Die Verbreitung von Störsendern hat zu einem Umrüsten geführt. Viele Drohnen werden jetzt nicht mehr per Funk, sondern mit hauchdünnen Glasfasern gesteuert.
Diese für elektronische Signalstörungen unempfindlichen Fly-by-Wire-Geräte wurden von den Russen erstmals im Sommer 2024 während der Kursk-Offensive in großem Stil ins Feld geführt. Auch die Ukrainer hatten parallel dazu an ihren eigenen Versionen gearbeitet.
Es ist eine Rückkehr zu altbewährter Technik, drahtgesteuerte Panzerabwehrraketen gab es in der ehemaligen Sowjetunion schon in den 1960er-Jahren. Neu ist, dass auch ein Videosignal über die Glasfaser zurückgeschickt werden kann. Im Gegensatz zu den Raketen haben die deutlich langsamer fliegenden Drohnen aber eine ungewöhnliche Schwäche: Scheren.
In einem in russischen Telegram-Kanälen verbreiteten Clip ist zu sehen, wie sich Putins Soldaten erfolgreich vor einer tief vorbeifliegenden Drohne verstecken. Kaum ist sie vorbeigezogen, springen die Männer heraus und suchen den kaum sichtbaren Signalleiter. Mit einem Schnitt ist dieser durchtrennt und die Drohne stürzt zu Boden.
