Drei Tage nach dem tödlichen Verkehrsunfall im deutschen Kürten, vier Teenager sind gestorben, hat die Staatsanwaltschaft weitere Details zum Hergang genannt. Demnach war der 16-jährige Fahrer in einer langgezogenen Linkskurve von der Straße abgekommen, nachdem er zuvor ein Motorrad überholt haben soll.
"Beim Wiedereinscheren hat er offenbar die Kontrolle über das Auto verloren", so Sinan Şengöz (38), Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln, gegenüber der "Bild". Neben der Straße prallte er mit seinem Toyota gegen einen Baum und überschlug sich mehrfach.
Dem Bericht zufolge gilt auf der Unfallstrecke Tempo 50, doch die wenigsten hielten sich daran. So wurde bei einer Polizeikontrolle im vergangenen Sommer im Durchschnitt alle anderthalb Minuten ein Temposünder erwischt.
Wie "Heute" berichtete, hat der 16-jährige Fahrer als Einziger überlebt. Er hat zwar die Prüfung erfolgreich absolviert, durfte aber noch gar nicht fahren. Dies ist gemäß deutschem Recht erst ab dem 17. Geburtstag in Begleitung eines Erwachsenen erlaubt. Gegen ihn wird nun wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.
In Untersuchungshaft kommt der Jugendliche aber nicht. "Vier Kinder sind tot – und der Fahrer läuft frei herum. Das versteht hier niemand", sagt ein entsetzter Anwohner gegenüber "Bild". Die Staatsanwaltschaft erklärt das so: "Angesichts der Tatvorwürfe bestehen derzeit keine Hinweise auf eine Fluchtgefahr. Zudem ist der Beschuldigte familiär verwurzelt und hat einen festen Wohnsitz." Ihm wurde eine Blutprobe entnommen, bis die Ergebnisse vorliegen, könnte es mehrere Wochen dauern.