Gwada negativ

Forscher finden neue Blutgruppe – sie ist extrem selten

Französische Forscher wiesen Gwada negativ bei einer Frau aus Frankreich nach – 15 Jahre nach Erhalt der Blutprobe.
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28.06.2025, 20:03
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"Gwada negativ" – dies ist der Name einer neuen Blutgruppe. Es ist das 48. Blutgruppensystem der Welt. Das teilte der französische Blutspendienst EFS auf "Linkedin" mit. Dem Post zufolge wurde die Entdeckung "Anfang Juni in Mailand von der Internationalen Gesellschaft für Bluttransfusion (ISBT) offiziell gemacht".

15 Jahre Forschung

Alles begann vor 15 Jahren, wie es in der Erklärung heißt. Damals wurde der Trägerin der neuen Blutgruppe im Vorfeld einer Operation Blut abgenommen. Eine Routineuntersuchung, wie alle dachten. Doch dann bemerkten die Verantwortlichen einen "sehr speziellen" und "unbekannten" Antikörper im Blut der in Frankreich lebenden Frau.

Was es damit auf sich hatte, ließ sich damals nicht klären. Die damaligen Ressourcen hätten keine weiteren Forschungen zugelassen, so Thierry Peyrard, ein an der Entdeckung beteiligter Medizinbiologe der EFS, gegenüber der Nachrichtenagentur "AFP". Das gelang erst 2019.

Neue Technik sorgt für Durchbruch

Dank der sogenannten Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierung, die eine genetische Mutation aufzeigte, habe man "das Geheimnis endlich lüften" können, so Peyrard weiter. Die Frau hat das mutierte Gen demnach von ihrem Vater und ihrer Mutter geerbt. Sie sei "zweifellos der einzige bekannte Fall auf der Welt."

Einzigartiger Fall

Sie ist mit niemandem kompatibel – außer mit sich selbst. Sie kann weder Blut spenden noch empfangen, was sie zu einem medizinischen Einzelfall macht. Die Hoffnung der Wissenschaft: Weitere Träger dieser seltenen Blutgruppe aufzuspüren, um die Versorgung für Menschen mit besonders seltenem Blut zu verbessern.

Von den 48 bekannten Blutgruppen haben die meisten keine Bedeutung für den medizinischen Alltag. Die bekanntesten und klinisch wichtigsten sind:

AB0-System (mit den Gruppen A, B, AB, 0)

Rhesus-System (positiv oder negativ)

Blut wird anhand mehrerer Faktoren, wie der vier Blutgruppen A, B, AB und 0 sowie des Rhesusfaktors, eingeordnet. Letzterer bezeichnet ein Eiweiß, das sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befindet. Ist dieses auch Antigen genannte Eiweiß vorhanden, spricht man von Rhesus-positivem Blut. Fehlt es, ist das Blut Rhesus-negativ. Diese Zuordnung ist wichtig, wenn es um Blutspenden geht.

Mehr neue Blutgruppen

Tatsächlich wurde erst 2024 die Entdeckung einer völlig neuartigen Blutgruppe bekannt gegeben: MAL. Der Fund ging auf die Blutprobe einer sogar noch älteren Blutprobe zurück. Diese hatte eine Frau im Jahr 1972 abgegeben.

Im Jahr 2022 ist es kanadischen Forschenden erstmals gelungen, den Bluttyp menschlicher Lungen zu verändern: von A zu 0. Das macht Organe für mehr Menschen passend.

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