VOR-Jahreskarte

"Volle Abzocke"– 42 Jahre lang Kunde, dann Extra-Gebühr

Erwin B. ist sauer. Wegen seiner Pensionierung gibt es seine VOR-Jahreskarte zurück – ein kostspieliges Unterfangen.
Michael Pollak
20.09.2025, 14:15
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Diesem Herrn gebührt eigentlich eine Treue-Auszeichnung, doch Erwin B. ist stark verärgert. Grund: Die Rückgabe seiner VOR-Jahreskarte.

"Ich fahre seit 42 Jahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in den Dienst", erklärt Erwin B. im Gespräch mit "Heute". Jetzt ist allerdings der Zeitpunkt gekommen, seine Jahreskarte zurückzugeben, mit 1. Oktober startet er in die Pension – er braucht das Ticket nicht mehr.

45 Euro für Rückgabe

Doch die Rückgabe erweist sich für Herrn aus dem Bezirk Krems-Land (NÖ) als finanzielle Belastung. "Jetzt wird mir ein ganzer Monatstarif für meine Strecke als Ersatzleistung verrechnet", klagt er verständnislos. Also, B. gibt sein Jahresticket auf, muss aber einen Monats-Teilbetrag (immerhin etwa 45 Euro) für die Rückgabe zahlen. "Ich bezahle also quasi eine Monatskarte die ich nicht besitze und benötige."

Besonders ärgert den Neo-Pensionisten, "die Höhe der Ersatzleistung, da die Mitarbeiter von VOR nicht viel Arbeit mit meiner Kündigung haben. Jahreskarte vernichten und Abbuchung stornieren – mehr ist es nicht, denke ich mal!"

Erklärung von VOR

"Heute" fragt in der VOR-Zentrale nach, wieso die Karten-Rückgabe denn so teuer ist. Es wird uns erklärt, dass seit 1. Jänner 2025 VOR die Regeln an die des Klimatickets angepasst habe: "Diese sehen vor, dass bei einer regulären Kündigung vor Ablauf der zwölfmonatigen Vertragslaufzeit eine Tarifersatzleistung in Höhe eines Zwölftels des jeweils gültigen Jahreskarten-Tarifs zu entrichten ist." Das ist also der Monats-Teilbetrag, den B. jetzt zahlen muss.

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Es entsteht eine "Tarifersatzpflicht"

"Der Hintergrund liegt darin, dass Jahreskarten auf Grundlage einer zwölfmonatigen Bindung zu einem vergünstigten Preis angeboten werden. Wird der Vertrag vorzeitig beendet, entfällt dieser Preisvorteil, wodurch eine entsprechende Tarifersatzpflicht entsteht", wird weiter erklärt.

Dennoch: "Wir möchten uns für die jahrzehntelange Treue des Kunden und Nutzung unserer Angebote bedanken."

Wir sprechen wieder mit Erwin B., legen ihm die Erklärungen vor. "Ich sehe das nicht ein. Es dauert keine fünf Minuten meine Karte zu bearbeiten, dafür so viel Geld zu bezahlen ist die volle Abzocke."

"Wo soll das hinführen?"

Dann weiter: "Das finde ich echt stark. Alles wird teurer, meine künftige Pension wird schon gekürzt, wo soll das alles hinführen?"

{title && {title} } POM, {title && {title} } Akt. 20.09.2025, 14:18, 20.09.2025, 14:15
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