Die Lage wird immer schlimmer. Acht Monate lang sucht Daniela M. (Name der Redaktion bekannt) schon eine Wohnung. Die zweifache Mutter lebt derzeit im Raum Wiener Neustadt (NÖ), will aus familiären Gründen dringend nach Wien ziehen.
Danielas Suche konzentriert sich auf Facebook und einer großen Online-Immobilien-Plattform. Ihr Fazit macht wenig Hoffnung: "Da tummeln sich sehr viele Betrüger!"
Die Niederösterreicherin sucht nichts Ausgefallenes: "Einfach eine kleine Single-Wohnung, im Notfall auch ein Zimmer in einer WG", sagt sie zu "Heute". Sogar der Wohnbezirk in Wien ist der 49-Jährigen egal.
Das Muster der Betrüger ist immer gleich: Daniela inseriert und schon melden sich potenzielle Vermieter. Sie schicken Fotos von schönen Wohnungen („Ich glaube, die sind mit KI gemacht“), die Konditionen scheinen zu passen. Der Kontakt entsteht, die Anbieter versuchen sehr schnell die Kommunikation auf private Kanäle zu drängen.
Sobald Daniela auf eine Besichtigung besteht, werden Ausreden aufgetischt. "Der Mieter ist derzeit im Ausland, da dürfen wir die Wohnung nicht herzeigen", erzählt die genervte Wohnungssucherin von ihren Erlebnissen. Dann geht es weiter: "Sie garantieren dir, sobald der Mieter da ist, zieht er aus und ich kann die Wohnung fix haben."
Eine Besichtigung steht noch nicht auf dem Programm. Dann plötzlich präsentieren die vermeintlichen Anbieter eine mögliche Lösung: "Wenn ich ein paar Hundert Euro zahlen würde, dann könnten sie eine Besichtigung organisieren, die verlangen dafür zwischen 500 und 700 Euro."
Damit man den Online-Kriminellen Glauben schenkt, machen sie gleich "Scheintermine" aus, so Daniela im Gespräch mit "Heute". Noch sind sie offen für alles: "Wenn man fragt, wie lange das Mietverhältnis dauern kann, sagen sie, das hängt nur vom Mieter ab – also ich könnte mieten so lange ich will."
Daniela ist nie auf die Masche reingefallen, sie will aber andere potenzielle Opfer warnen. Es gibt diesen Betrug auch mit einer anderen Masche sagt sie: "Eine Variante ist, der Mieter ist bereits ausgezogen, aber die Wohnung wird renoviert, deswegen sei aktuell keine Besichtigung möglich."
"Heute" hat Sicherheits-Experten dazu befragt. Diese Masche, so sagen sie, kommt immer wieder in Wellen vor. Ihr Tipp: "Immer auf den offiziellen Kommunikationskanälen der Online-Portale bleiben und falls wirklich Geld für eine Besichtigung verlangt wird, den Kontakt abbrechen – das sind Abzocker!"
Auch von der Polizei bekommen wir die Antwort: "Diese Art von Betrug ist uns bekannt", Zahlen – wie häufig es vorkommt – gibt es allerdings noch nicht.
