Der überraschende Rückzug von Felix Schellhorn aus dem Seehof rückt auch Vater Sepp Schellhorn in den Mittelpunkt. Der Neos-Politiker hatte den Familienbetrieb erst vor zwei Jahren an seinen Sohn übergeben, nachdem er sich aus der Gastronomie zurückgezogen hatte. Doch die geplante Neuaufteilung des Seehofs und weiterer Betriebe wie dem "Bierführer" und dem "M32" führte offenbar zu einem familiären Streit. Grund dafür dürfte die geplatzte Übergabe sein. Eine Einigung sei nicht gelungen, bestätigt Sepp Schellhorn – das Hotel schweigt.
Während Felix seine Zukunft offenlässt, übernimmt ab Dezember wieder Mutter Susi Schellhorn. Für Sepp Schellhorn bedeutet die Entwicklung, dass seine angestrebte Übergabe ins Stocken geraten ist und zentrale organisatorische Fragen im Familienunternehmen weiter ungeklärt bleiben.
FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz nutzt die aktuelle Entwicklung rund um Sepp Schellhorns Sohn, um seine Kritik am Staatssekretär massiv zu verschärfen. Besonders brisant sei laut Schnedlitz, dass Felix Schellhorn öffentlich erklärt habe, "dass es keine Übergabe gegeben habe – also keine Trennung zwischen dem alten Unternehmer-Schellhorn und dem neuen Staatssekretär-Schellhorn".
Für die FPÖ zeige diese Aussage, dass "irgendetwas ganz und gar nicht stimmt" und die Abläufe rund um Schellhorns wirtschaftliche Tätigkeiten "mehr als unsauber" wirkten. Schnedlitz fordert daher sowohl den Unvereinbarkeitsausschuss als auch Bundeskanzler Stocker auf, die Causa genau zu prüfen.
Die FPÖ sieht die Anschuldigungen gegen Schellhorn damit weiter erhärtet. Bereits zuvor berichteten Medien, dass Schellhorn trotz Berufsverbots weiterhin als Betreiber eines Skirestaurants aufscheinen soll und seinen Pflichten gegenüber dem Unvereinbarkeitsausschuss nicht vollständig nachgekommen sei.
Auch mögliche Vorteile über Social Media oder gastronomische Kanäle während seiner Amtszeit stehen laut den Freiheitlichen im Raum. Schnedlitz spricht von einer "überschrittenen roten Linie" und fordert politische Konsequenzen: "Die einzige logische Konsequenz lautet: Rücktritt!"
Das Büro von Schellhorn weist aktuelle Behauptungen zu seiner unternehmerischen Tätigkeit entschieden zurück. Man betont: "Die Vorwürfe sind haltlos. Betriebsübergaben sind komplex und kommen in den besten Familien vor – das wissen Unternehmer:innen in ganz Österreich. Staatssekretär Schellhorn ist aus allen operativen Bereichen vollständig ausgeschieden; die Betriebe werden von Susi Schellhorn als gewerberechtlicher Geschäftsführerin gemeinsam mit Johannes Schellhorn geführt. Die Familie hält zusammen und unterstützt einander", so ein Sprecher. Zudem stellt das Büro klar, dass die Dreharbeiten zur Weihnachtsedition von "Kitchen Impossible" bereits im Jänner 2025 und damit deutlich vor der Angelobung stattfanden.
Auch weitere Vorwürfe werden entschärft: Felix Schellhorn war als angestellter Geschäftsführer der Josef Schellhorn KG tätig und hat das Unternehmen in dieser Funktion verlassen. Staatssekretär Schellhorn sei sämtlichen Verpflichtungen gegenüber dem Unvereinbarkeitsausschuss "vollständig und fristgerecht" nachgekommen und habe seit seiner Angelobung keinerlei Einkünfte oder Vorteile aus früheren unternehmerischen Aktivitäten bezogen.
Jede gegenteilige Behauptung werde juristisch beantwortet. Während andere Parteien laut seinem Büro "Ablenkungsdebatten" führten, arbeite Schellhorn konsequent an seinem Regierungsauftrag weiter: Bürokratie abbauen und staatliche Abläufe praxistauglich verschlanken. Am 3. Dezember soll das erste Entbürokratisierungspaket präsentiert werden.