Mit einer Machtdemonstration meldete sich Lindsey Vonn eindrucksvoll zurück. Die 41-Jährige gewann die Abfahrt in St. Moritz in 1:29,63 Minuten und setzte gleich im ersten Speed-Rennen der Saison ein deutliches Zeichen Richtung Olympia. Vor allem im Mittelteil düpierte Vonn die gesamte Konkurrenz, nahm dort allen Topfahrerinnen entscheidend Zeit ab und legte damit den Grundstein für ihren Sieg.
Aus rot-weiß-roter Sicht konnte sich der Auftritt in St. Moritz trotz der Machtdemonstration von Vonn sehen lassen: Magdalena Egger überraschte als Zweite (+0,98), Mirjam Puchner legte mit Rang drei (+1,16) nach. Cornelia Hütter reihte sich nur 26 Hundertstel hinter Puchner auf Platz sechs (+1,42) ein und unterstrich damit einmal mehr ihre Rolle als feste Größe in der Weltspitze.
Besonders viel Beachtung erhielt dennoch Nina Ortlieb. Die WM-Zweite von 2023 belegte im ersten echten Härtetest nach ihrer langen Leidensgeschichte Rang zehn (+1,68). Trotz noch sichtbarer Reserven lieferte die 29-Jährige ein solides Rennen ab und positionierte sich im engen Spitzenfeld. Nach dem Lauf sagte Ortlieb im "ORF": "Ich bin zufrieden, aber ich weiß, wo noch ein bisschen Zeit liegt. Ich bin jedenfalls in Schlagdistanz."
Ebenfalls positiv aus Sicht des ÖSV: Ariane Rädler fuhr mit Platz elf (+1,74) ein weiteres gutes Ergebnis ein und unterstrich die Breite des österreichischen Speed-Teams.
Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte das Comeback von Jasmine Flury. Die Weltmeisterin von Courchevel 2023 bestritt nach 22 Monaten ihr erstes Speed-Rennen und wurde 19. (+2,62). Nach ihrem komplizierten Knorpelschaden muss die Schweizerin zunächst wieder Rennhärte sammeln.
Für die Damen bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Bereits am Samstag folgt die nächste Abfahrt (10.45 Uhr), am Sonntag (10.45 Uhr) steht der Super-G auf dem Programm.