Es war ein trauriges Déjà-vu für die Luftfahrtwelt: Am 28. August 2025, dem 37. Jahrestag der Flugtagkatastrophe von Ramstein, kam es erneut zu einem tödlichen Unglück am Himmel. Beim Training zur Radom Air Show stürzte der polnische Display-Pilot Maciej Krakowian – besser bekannt unter seinem Rufnamen "SLAB" – ab und überlebte den Crash nicht.
Maciej "Slab" Krakowian war kein Unbekannter in der internationalen Fliegerszene. In Polen galt er als Ausnahmeerscheinung, wie die Plattform "AustrianWings" berichtet. Schon früh zeigte sich sein großes Talent – seine militärische Flugausbildung absolvierte er an der renommierten Luftwaffenakademie in Dęblin, der sogenannten "Schule der Adler".
Krakowians Karriere führte ihn von leichten Trainingsflugzeugen bis ins Cockpit der F-16. In den USA wurde er nicht nur auf das westliche Kampfjet-Modell umgeschult, sondern auch gleich zum Ausbildner. Zurück in Polen war er am Stützpunkt Poznań-Krzesiny stationiert und flog für das NATO-Air-Policing, berichtet die Plattform weiter.
Als Frontmann des polnischen "F-16 Tiger Demo Teams" wurde "SLAB" zum Aushängeschild der Luftwaffe. Seine spektakulären Flugshows brachten ihm Preise – und weltweit Bewunderung – ein. Das "F-16 Tiger Demo Team" ist regelmäßig Gast bei den größten Flugshows der Welt – darunter auch bei der AirPower in Österreich.
Im Video: Tragödie bei Flugshow! Österreicher mussten alles sehen
Die Mannschaft von Krakowian war in den letzten Jahren immer wieder in Spielberg zu sehen und zählte zu den absoluten Lieblingen des Publikums. Und das hatte auch einen guten Grund. "Sie haben oft Kinder über die Absperrung geholt und sie in das Cockpit sitzen lassen", erinnert sich "Heute"-Leserin Stephanie gerne an das "F-16 Tiger Demo Team" zurück.
Die Wienerin mit polnischen Wurzeln besuchte im Jahr 2022 die AirPower in Spielberg und kann sich noch gut an ihre Begegnung mit der Crew erinnern. "Sie waren wirklich alle so lustig und haben mit den Zusehern immer Späße mit ihren Plüsch-Tigern gemacht", erzählt die junge Frau, die natürlich auch ein Erinnerungsfoto machen konnte.
"Dann durfte ich sogar mit meiner Schwester hinter die Absperrung und einen näheren Blick auf die Kampfjets werfen. Das war schon ein ganz besonderes Erlebnis", so die Wienerin und sagt dann auch: "Umso trauriger ist es, dass nun einer der Piloten ums Leben gekommen ist. Das macht mich wirklich traurig."
Die Trauer ist groß – auch bei den polnischen Luftstreifkräften! Die Plattform "AustrianWings" zitiert eine offizielle Mitteilung auf den Kanälen der polnischen Luftstreitkräfte, die zu Tränen rührt. Darin heißt es:
"Die Geschichte der polnischen Luftfahrt ist eine Kontinuität von Generationen: vom Sieg von Żwirko und Wigura bei einem internationalen Luftfahrtwettbewerb im Jahr 1932 über die Verteidiger des Himmels im Jahr 1939 und die Piloten der Luftschlacht um England bis hin zu den Piloten, die in Friedenszeiten die moderne Luftwaffe aufgebaut haben. Major Krakowian war der Erbe dieser Tradition – er verband höchste Flugkunst mit dem Ethos des Dienstes. Tausende waren von seinen Vorführungen begeistert, und die kürzlich verliehene Auszeichnung 'As the Crow Flies' bei der RIAT 2025 war nur eines der sichtbaren Zeichen der Anerkennung, die er sowohl zu Hause als auch in der internationalen Luftfahrtgemeinschaft erlangte."
Zudem sei der Absturz beim Training zur Radom Air Show "ein unersetzlicher Verlust für die gesamte Luftfahrtfamilie. Obwohl Worte das Ausmaß dieses Schicksalsschlags nicht ausdrücken können, möchten wir unser tiefstes Beileid bekunden. Lebewohl, meisterhafter Kamerad! Ihre Flüge werden uns als Symbol für Exzellenz, Leidenschaft und Engagement in Erinnerung bleiben – genau das, was seit Jahrzehnten den Standard für die polnische Luftfahrt gesetzt hat."
