Die Badesaison ist zwar schon fast vorbei, ein paar sonnig-warme Tage (und sogar ein 30er) stehen und aber noch im Raum. Und da kommt über den "Standard" ein neues Thema auf, das für Diskussionen sorgt: Medikamenten-Rückstände in österreichischen Seen.
Denn wie ein Rundruf bei den Ländern gezeigt hat, landen solche über das Abwasser von Krankenhäusern in gleich mehreren beliebten Badeseen – vom Bodensee bis zum Neusiedlersee. Technisch können einfach nicht alle Rückstände herausgefiltert werden.
In Ersterem landet etwa das Abwasser von 30 der 34 Kläranlagen Vorarlbergs, inklusive sechs Krankenhäusern. Bei einer Untersuchung wurden 2018 deshalb 44 Wirkstoffe und vier Abbauprodukte nachgewiesen. Die Konzentration ist aber derart gering, dass die Wasserqualität dennoch ausgezeichnet ist.
Immerhin ist der Bodensee sowohl von der Fläche als auch dem Wasservolumen der drittgrößte See Mitteleuropas. Zum Vergleich: Obwohl er nur eineinhalb Mal so groß wie der Neusiedlersee ist, hat er die 150-fache Menge Wasser.
Apropos Neusiedlersee: In diesem landet das gereinigte Abwasser des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Dieses fließt über Eisbach und Wulka bei Purbach in den See.
Ebenfalls von Medikamenten-Rückständen betroffen ist der Hallstätter See – die Ursache hierfür liegt aber nicht in Oberösterreich. Laut "Standard" landet das Abwasser des Krankenhauses Bad Aussee in der Kläranlage des steirischen Wasserverbandes Ausseerland. Von hier fließt das Abwasser gereinigt in die Koppentraun, welche wiederum in den See mündet.
Doch nicht überall gibt es Gewissheit: Das Land Salzburg konnte etwa keine Auskunft darüber geben, ob Abwässer aus Krankenhäusern in Badeseen landen. Die Krankenhäuser liegen dort aber allesamt in Nähe der Salzach, die in den Inn mündet.