Bisher undenkbar

Zehntausende Pariser springen plötzlich in die Seine

Nach über 100 Jahren wurde das Badeverbot aufgehoben. 80.000 Menschen stürmten bisher in die neuen Freibäder, nun soll die Aktion verlängert werden.
Newsdesk Heute
25.08.2025, 11:24
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Die Sonne knallt, die Stadt glüht – und plötzlich zieht es alle dorthin, wo früher keiner freiwillig hinwollte. 100 Jahre lang war das Schwimmen in der Seine verboten, weil das Wasser so dreckig war und es ernsthafte gesundheitliche Folgen haben konnte. In den letzten Jahren hat Paris das Problem angepackt und ist damit um eine weitere Besucherattraktion reicher.

80.000 Badegäste

Seit Anfang Juli laden drei neue, kostenlose Freibäder direkt am Ufer der Seine zum Planschen ein. Rund 80.000 Menschen haben das Angebot bereits genutzt – samt Umkleiden, Duschen und Sonnenplateaus, alles mitten in der Stadt und komplett gratis.

Die Bäder hätten eigentlich nur im Juli und August geöffnet bleiben sollen, jedoch war die Aktion ein dermaßen großer Erfolg, dass die Stadt die Badesaison bis in den September hinein verlängern möchte.

Hohe Reinigungs-Ausgaben

Was jetzt Realität ist, war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Denn seit 1923 war das Baden in der Seine strikt untersagt. Jahrzehntelang floss ungefiltertes Abwasser direkt in den Fluss. Bakterien, die Harnwegsinfektionen oder Magen-Darm-Probleme auslösen konnten, machten die Seine zur Keimschleuder.

Erst die Olympischen Spiele 2024 gaben den Anstoß zur Wende. Frankreich investierte Milliarden in die Reinigung: Hausboote wurden ans Abwassersystem angeschlossen, Kläranlagen modernisiert und ein gigantisches Rückhaltebecken gebaut, das bei Starkregen das Netz entlastet.

Damit niemand krank wird, wird die Wasserqualität fast stündlich kontrolliert. Schlägt ein Wert aus, wird das Baden sofort gestoppt – was in diesem Sommer nur an wenigen Tagen nötig war. Laut "Le Figaro" gab es bislang auch keine ernsthaften Krankheitsfälle.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.08.2025, 11:39, 25.08.2025, 11:24
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