"Sonst arbeite ich nicht"

AMS-Bezieher schockt Berater mit irrem Gehaltswunsch

Ein AMS-Berater spricht im "Heute"-Talk über Dauerkranke, kuriose Ausreden und Gehaltsvorstellungen, bei denen man schon einmal schlucken muss.
André Wilding
25.08.2025, 13:16
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Er sitzt jeden Tag Jobsuchenden gegenüber – und kennt ihre Tricks in- und auswendig: Ein AMS-Berater berichtet im exklusiven Interview offen über das Leben an der Front des Arbeitsmarkts. "Nicht alle wollen wirklich arbeiten", stellt er gleich zu Beginn klar. Viele würden sich lieber krankmelden, Termine schwänzen oder gezielt Falschangaben machen, um bloß keinen Job antreten zu müssen.

"Mit Stühlen und Tischen beworfen"

Besonders dreist: Manche wollen ohne Ausbildung gleich 4.000 Euro Einstiegsgehalt. "Die kommen frisch aus der Schule und fordern Gehälter wie in der Chefetage", sagt der Insider zu "Heute". Doch neben kuriosen Forderungen und utopischen Gehaltsvorstellungen gibt es auch brenzlige Situationen.

"Ich kenne Fälle, da wurden Berater mit Stühlen und Tischen beworfen – manche sogar verprügelt", erzählt der AMS-Mitarbeiter. Für solche Fälle gebe es Alarmknöpfe, Security – und manchmal auch Polizei-Einsätze. Auch mangelnde Sprachkenntnisse seien ein großes Thema: "Viele verstehen kaum ein Wort Deutsch – und wehren sich sogar gegen Sprachkurse, weil sie wissen: Wer Deutsch kann, muss arbeiten."

"Unglaubliche Tricks" – AMS-Berater packt jetzt aus

"Wir tun, was wir können"

Die Folge: Krankmeldungen, Kurs-Schwänzen, Neustart. Doch nicht alle seien unwillig: "Manche schämen sich richtig, arbeitslos zu sein. Aber bei anderen spürt man: Die wollen einfach nicht." Besonders schwer zu vermitteln seien Akademiker mit klaren Vorstellungen. "Ich versteh’s ja: Ein IT-Techniker will nicht bei einem Fast-Food-Lokal an der Kassa stehen."

"Wir tun, was wir können", sagt der AMS-Berater zu "Heute" – "aber viele haben einfach keinen Bock auf Arbeit." Für diese Personen sei es dann wirklich schwierig, einen Arbeitgeber zu finden. Man würde der betreffenden Person dann zwar "Vermittlungsvorschläge geben", "aber ob die dann auch wirklich so durchgeführt werden, wie wir es gerne hätten, wissen wir nicht. Es gibt Unternehmen, die melden uns dann das, dass sich bestimmte Personen nicht beworben haben, aber das ist eine handvoll."

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"Mehrmals Polizei verständigt"

Angesprochen darauf, ob es beim AMS Security-Personal gibt und wann Sicherheitsmitarbeiter gerufen werden, antwortete der Insider: "Es gibt bei uns Security, doch einige AMS-Stellen haben keine, oder nur zum Teil. Bei uns ist aber immer eine Security anwesend. Und wir haben auch einen Alarmknopf. Wenn ein Kunde aggressiv wird oder Ähnliches, dann können wir diesen betätigen – und dann kommen alle!"

Der Alarmknopf sei aber in erster Linie aber einmal "zur Abschreckung" da. Sollte ein AMS-Kunde wirklich vor Ort aggressiv werden und sein Verhalten nicht einstellen, dann werde zuerst versucht, die jeweilige Person zu beruhigen und aus dem Gebäude zu entfernen. "Wenn das nicht möglich ist, dann wird auch die Polizei verständigt. Das ist schon mehrmals vorgekommen", so der AMS-Berater zu "Heute".

{title && {title} } wil, {title && {title} } 25.08.2025, 13:16
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