Österreich wird immer häufiger von Saharastaub heimgesucht. Diese Zunahme wird auf veränderte atmosphärische Zirkulationsmuster zurückgeführt, wie "blockierende" Hochdrucklagen und "geschlossene" Tiefdrucksysteme in den Subtropen. Solche Wetterlagen begünstigen den Transport von Saharastaub nach Mitteleuropa.
Der EU-Klimadienst Copernicus verfolgte im ersten Halbjahr 2025 zahlreiche Vorfälle von "weiträumigem Saharastaub-Transport" über den Atlantik bis nach Europa. "Die Saharastaub-Fahnen führten zu erhöhten bodennahen Konzentrationen von Grobstaub, die die Luftqualität in Europa und der Karibik beeinträchtigen", heißt es.
Anlässlich des Internationalen Tages zur Bekämpfung von Sand- und Staubstürmen am 12. Juli machen die Copernicus-Meteorologen auf weltweiten Auswirkungen von weiträumigem Staubtransport auf die Luftqualität aufmerksam. Zudem unterstreichen die Forscher die wichtige Rolle der Erdbeobachtung.
Seit Jahresbeginn wurden mehrere Episoden von weiträumigem Transport von Mineralstaub aus der Sahara über den Atlantik registriert. Im Februar und März trieben die Windmuster die Staubfahnen in Richtung der Nordostküste Südamerikas. Ende April erreichten die meisten Staubfahnen die Karibik und darüber hinaus.
"Im Jahr 2025 haben wir bisher wiederholt den Ferntransport von Saharastaub und hohe PM10-Konzentrationen beobachtet, die Europa und die Karibik erreichten", warnt Copernicus-Forscher Mark Parrington: Diese Ereignisse könnten "die Luftqualität auf beiden Seiten des Atlantiks negativ beeinflussen und somit potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit" darstellen.
Im Januar und Februar kam es im zentralen und östlichen Mittelmeerraum zu mehreren Saharastaub-Ausbrüchen. Zwischen Januar und Mai wurden zahlreiche Staubwolken nach Italien und Griechenland transportiert, was regelmäßig zu trübem Himmel und Staub am Boden führte.
Saharastaub kann die Luftqualität beeinträchtigen und gesundheitliche Auswirkungen haben, insbesondere für Personen mit Atemwegserkrankungen. Es wird empfohlen, bei erhöhten Saharastaub-Konzentrationen körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Aktuelle Infos zum Saharastaub in Österreich findest du hier.
Einer der bemerkenswertesten Vorfälle ereignete sich Anfang Februar, als ein aus Nordafrika stammender Zyklon Saharastaub über das zentrale Mittelmeer nach Süditalien und weiter nach Osten nach Griechenland transportierte, was zu einer Verschlechterung der Luftqualität in der Region führte.
Im März erreichte eine große Staubwolke, die im Frühjahr über das Mittelmeer zog, die Iberische Halbinsel und Frankreich und zog nach Nordeuropa bis nach Nordfrankreich, den Benelux-Staaten und Großbritannien.
Mitte April transportierte eine weitere Episode erhebliche Mengen Saharastaub in südeuropäische Regionen, was zu einem sichtbar dunstigen und gelblichen Himmel führte. In den ersten Maitagen zeigten globale und regionale CAMS-Vorhersagen erhöhte PM10-Bodenkonzentrationen in Teilen Westeuropas und des Mittelmeerraums.