Der Eurovision Song Contest findet dieses Jahr in Österreich statt. Wo genau ist noch nicht klar und die Teilnehmerzahl scheint auch noch nicht in Stein gemeißelt. Denn San Marino fühlt sich benachteiligt und überlegt die nächste Ausgabe auszulassen, wie Tourismussekretär Federico Pedini Amati erklärt: "Wir prüfen noch, wie wir weiter vorgehen. Ein möglicher Rückzug ist nicht ausgeschlossen angesichts des Verhaltens, das die EBU – der Veranstalter des Wettbewerbs – in den letzten Jahren gegenüber Kleinstaaten an den Tag gelegt hat."
Ziel der Kritik gilt insbesondere dem Abstimmungsverfahren. "Das aktuelle Regelwerk benachteiligt Kleinstaaten massiv. Wir haben unsere Würde, die wir verteidigen wollen", erklärte Pedini Amati gegenüber der italienischen Tageszeitung "Corriere Romagna". Länder mit einer geringen Einwohnerzahl haben kaum Zuschauerstimmen und können bei der Abstimmung daher nur schwer punkten. Bei der letzten Austragung landete Gabry Ponte als Vertreter von San Marino auf dem letzten Platz im Finale.
Die EBU (European Broadcasting Union) ist der Organisator des ESC und wird von San Marino für ihre Benachteiligung kleinerer Staaten kritisiert. So sollen sie kleinen Ländern zu wenig Aufmerksamkeit schenken und ihnen nicht genügend Mitspracherecht verleihen. Der Kleinstaat will sich daher intern beraten und die Situation weiter beobachten, bevor sie eine finale Entscheidung über ihre Teilnahme treffen.