LASK-Kapitän im "Heute-Talk"

Weissman als Derby-Schreck? "Der ändert nichts für uns"

Der LASK steckt vor dem Linzer Derby tief in der Krise. Kapitän Sascha Horvath im „Heute-Talk” über die Gründe des Fehlstarts und Rückkehr der Fans.
Sebastian Klein
22.09.2025, 08:47
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Beim LASK brennt vor dem Linz-Derby gegen Blau Weiß Linz am Sonntag in der Raiffeisen Arena der Hut: Nach fünf Niederlagen in den ersten sechs Runden liegen die Athletiker punktegleich mit dem GAK nur auf Platz elf. Kapitän Sascha Horvath erklärt im Gespräch mit „Heute", warum die Mannschaft bislang schwächelte – und weshalb ausgerechnet das Derby den Umschwung bringen soll.

Der LASK hat fünf seiner ersten sechs Spiele verloren. Wie erklärst du dir den schwierigen Start? Was sind aus deiner Sicht die Hauptgründe für die Krise?

"Ich denke, zu Beginn war der Hauptgrund, dass wir defensiv als Mannschaft einfach zu wenig stabil waren, dem Gegner zu viel Platz gegeben haben. Dazu kam dann, dass wir die Tore vorne einfach nicht gemacht haben. Im Spiel gegen Ried haben wir beispielsweise zahlreiche Topchancen liegengelassen und so kannst du halt keine Spiele gewinnen. Dessen sind wir uns alle bewusst. Jetzt heißt es einfach, defensiv wieder kompakt stehen und vorne die Dinger reinhauen."

Nach der empfindlichen Niederlage in Altach bleibt nur eine Woche Zeit, um sich auf das Derby vorzubereiten. Was soll in so kurzer Zeit besser und anders werden?

"Wichtig ist, wieder ein bisschen Lockerheit reinzubringen. Wir haben sehr viel gesprochen in den letzten Wochen, es war eine gewisse Anspannung vorhanden. Klar, wir wollen jedes Spiel gewinnen und haben uns auch untereinander Druck gemacht. Den müssen wir jetzt wieder ein wenig rausnehmen und mit mehr Lockerheit auftreten. Aber trotzdem wissen wir, es ist das Derby. Es wird ein Kampfspiel, diesen Kampf müssen wir annehmen."

Trainer João Sacramento hat selbst angesprochen, dass der Druck jetzt steigt – auch auf ihn persönlich. Wie nimmst du das im Team und als Kapitän wahr?

"Druck ist für mich im Fußball normal, der gehört dazu. Man weiß, man muss punkten, sonst ist man dann einfach in den unteren Sechs. Nur darf das Ganze nicht zu verspannt werden. Ich glaube, das ist der Zauber am Fußball, dass du trotz des Drucks diese Lockerheit behältst."

Der Verein hatte in den vergangenen Monaten mehrere Trainerwechsel. Wie wichtig wäre dir jetzt Kontinuität in einer schweren Situation?

"Das ist immer wichtig im Fußball. Es gibt nichts Schöneres, als wenn du punktest und einen Lauf hast. Deshalb versuchen wir, alle zusammen den Umschwung zu schaffen, damit sich das Ganze dreht, wir die Tore schießen und zu null spielen. Wenn man dann wieder zu gewinnen beginnt, da gibt es nichts Schöneres und das wollen wir natürlich alle."

Mit Saša Kalajdžić ist ein prominenter Neuzugang gekommen. Was kann seine Verpflichtung in dieser Lage bewirken – sportlich und auch für die Stimmung in der Mannschaft?

"Ich kenne ihn schon seit ich 15, 16 Jahre alt bin, wir haben auch im U21-Nationalteam zusammengespielt. Er ist natürlich ein super Spieler. Wir wissen, er hat in der Vergangenheit wegen seiner Verletzungen wenig gespielt. Wir können nicht von ihm verlangen, dass er jedes Spiel einen Hattrick schießt. Aber er fügt sich sehr gut ein, ist ein super Typ, mit ihm haben wir eine super Verstärkung bekommen. Wir müssen ihm einfach ein bisschen Zeit geben, ihn zum Einsatz bringen, er muss fit bleiben. Dann wird er uns sehr, sehr viel weiterhelfen. Aber das Erste ist, dass die Mannschaft funktioniert, dann können wir ihn auch gut einsetzen."

Gegen Blau Weiß Linz ist es das erste Spiel nach dem Ende des Stimmungsboykotts der "Landstrassler". Welchen Einfluss kann die Rückkehr der aktiven Fans speziell in einem Linz-Derby haben?

"Wir freuen uns natürlich alle extrem. Ich glaube, wir haben auch in der Vergangenheit gesehen, dass wir als Mannschaft sehr stark sein können, wenn das ganze Stadion mitmacht, und wenn wir die Fans mitnehmen. Natürlich wollen wir ihnen am Sonntag als Mannschaft auch die drei Punkte schenken. Dann hoffen wir, dass wir gemeinsam wieder eine geile Zeit haben."

Blau Weiß Linz hat ebenfalls einen schwierigen Start hinter sich, zuletzt aber mit Shon Weissman einen Stürmer verpflichtet, der sportlich sofort aufzeigen konnte. Wie wollt ihr ihn stoppen?

"Der ändert nichts für uns. Klar, wir wissen um seine Qualität, aber Fußball ist ein Mannschaftssport. Wir wollen als Mannschaft besser sein als der Gegner und dann als Sieger vom Platz gehen."

Bitter war zuletzt die Verletzung von Art Smakaj, deinem Mittelfeldpartner. Was bedeutet sein Ausfall für das Team und speziell für deine Rolle im Mittelfeld.

"Natürlich schmerzt es, weil er ein super Typ ist und einen super Charakter hat. Für ihn tut es mir extrem leid. Ich habe mit ihm gesprochen, er wird jetzt einmal operiert. Dann wünsche ich ihm natürlich alles Gute. Er weiß, wenn er irgendetwas braucht, dass die Mannschaft hinter ihm steht, dass wir für ihn da sind. In meiner Rolle im Mittelfeld wird sich wenig verändern. Der Trainer wird am Sonntag die Mannschaft aufstellen, die er am Platz sieht. Auf welcher Position ich spiele, das ist mir eigentlich egal. Hauptsache, wir gewinnen."

Wie erklärst du dir die Verletzungsmisere, die den LASK in den vergangenen Jahren immer wieder getroffen hat? Nach Andres und Moses ist es auch der dritte Kreuzbandriss binnen kürzester Zeit.

"Ich sehe keine Verletzungsmisere. Ich glaube, unsere Physios, unsere Athletiktrainer und unser medizinischer Staff leisten sehr gute Arbeit. Wir haben kaum muskuläre Verletzungen und ich finde, dass wir da auf einem richtig guten Weg sind. Andres war damals natürlich mit dem Nationalteam viel unterwegs, aber ich denke, wir haben da mittlerweile als Verein eine gute Lösung gefunden. Bei Moses war es einfach bitter, er ist damals weggerutscht, das kann immer passieren. Aber sonst haben wir sehr wenig Verletzungen."

{title && {title} } sek, {title && {title} } 22.09.2025, 08:47
Jetzt E-Paper lesen