Millionen Teilchen unterwegs

Weltraumschrott immer gefährlicher für Flugzeuge

Tausende teils kaputte Satelliten und Raketen umrunden die Erde. Die Gefahr von tödlichen Kollisionen mit Passagierflugzeugen steigt rapide.
Bernd Watzka
16.03.2025, 07:02

Spätestens seit März 2024 ist vielen Menschen das Wort Weltraumschrott ein Begriff. Damals stürzten Trümmer der ISS in den Atlantik. Wie aktuelle Studienergebnisse zeigen, stellt Weltraumschrott eine immer größere Bedrohung für die Luftfahrt dar. Tausende Satelliten und Raketenkörper befinden sich permanent in der Umlaufbahn.

Trümmerteile können mit Flugzeugen kollidieren

Für eine Studie berechneten die Wissenschaftler der University of British Columbia, wie hoch das Risiko ist, dass ein Flugzeug von Weltraumschrott getroffen wird. "Die jährliche Wahrscheinlichkeit, dass Weltraumraketenschrott mit einem Flugzeug kollidiert, beträgt eins zu 430.000", heißt es nun.

Verkehrsreichste Tage am Himmel

Die Wissenschaftler stützten sich dabei auf die Anzahl der Flugzeuge am verkehrsreichsten Tag im Jahr 2023. Diese glichen sie mit der Wahrscheinlichkeit des Wiedereintritts von Raketenteilen ab, welche anhand von Daten aus einem Jahrzehnt berechnet worden waren.

Die Stadt Denver (USA) hatte am verkehrsreichsten Tag 2023 die höchste Luftverkehrsdichte: ein Flugzeug pro 18 Quadratkilometer. Dieser Spitzenwert galt als Ausgangspunkt.

Wiedereintritt von Raketenschrott

Die Forscher berechneten zudem, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Wiedereintritts von Weltraumschrott allgemein auf der Erde ist. Zurückgegriffen wurde dafür auf die verschiedenen Schwellenwerte für die Luftverkehrsdichte.

"Für Regionen mit einer Luftverkehrsdichte von zehn Prozent oder mehr ergab sich eine jährliche Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent für den Wiedereintritt von Raketenschrott in den Luftraum", heißt es.

Kosten für Flughäfen und Fluglinien steigen

Die Studie veranschauliche, so heißt es, dass Weltraumschrott den Flugverkehr stören und zusätzliche Kosten verursachen könne – sowohl für Fluggesellschaften als auch für Passagiere. Bereits 2022 sorgte Weltraumschrott für etliche Absagen von Flügen und Flughafenschließungen in Spanien.

130 Millionen kleine Schrott-Teilchen

Derzeit befinden sich mehr als 12.000 Satelliten im Orbit, von denen einige tausend außer Betrieb sind. Laut Modellen des "Space Debris Office" der ESA gab es im Dezember 2023 rund 36.500 Objekte, die größer als 10 Zentimeter sind, eine Million Objekte in der Größe von 1 cm bis 10 cm und 130 Millionen Objekte in der Größe von 1 mm bis 1 cm.

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