Gratis parken und mit dem Zug zur Arbeit? Das war einmal - zumindest in Attnang-Puchheim und Vöcklabruck. Ab Februar 2026 verlangen die ÖBB dort zwei Euro pro Tag fürs Parken an den Bahnhöfen. Selbst wer ein Klimaticket oder eine Jahreskarte hat, bleibt nicht verschont.
Viele fühlen sich regelrecht abgezockt. Eine betroffene Pendlerin sagte gegenüber "Heute": "Das finde ich dämlich, dass man plötzlich für den Parkplatz zahlen soll. Das läuft eindeutig in die falsche Richtung."
Ein anderer Pendler sagte gegenüber den "OÖN": "Ich fahre umweltfreundlich mit der Bahn - und werde dafür jetzt bestraft". Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, muss mit einer Strafe von 150 Euro rechnen.
Die ÖBB verteidigen den Schritt: Die Gebühr solle helfen, die stark ausgelasteten Stellflächen zu regulieren - diese würden oft von Anrainern, Firmenangestellten oder Urlaubern blockiert. Gleichzeitig heißt es: Ein Ticket berechtigt zwar zum Parken, garantiert aber keinen Platz.
Die Bürgermeister von Attnang-Puchheim und Vöcklabruck zeigen Verständnis - mit Bauchweh. "Das erhöht nur den Druck auf die umliegenden Straßen", meint Vöcklabrucks Stadtchef Peter Schobesberger (SP). Sein Kollege Peter Groiß fordert bessere Taktungen und kürzere Umstiegszeiten - "aber das ist leichter gesagt als getan".
Politischen Widerstand gibt es aber bereits: Die Grünen bringen im nächsten Landtag einen Antrag ein, damit Klimaticket-Besitzer weniger zahlen. "So holt man niemanden auf die Schiene", sagt Landtagsabgeordneter Rudi Hemetsberger.