Eine aktuelle Studie der Universität Wien zeigt, dass ein geringerer Intelligenzquotient (IQ) im Teenager- und jungen Erwachsenenalter mit einem erhöhten Risiko für spätere körperliche und psychische Erkrankungen verbunden ist. Psychologen der Universität Wien haben Daten zum IQ aus bisherigen Studien mit Gesundheitsdaten verknüpft und liefern damit erstmals eine umfassende Übersicht der bisherigen Forschung zu diesem Thema. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Communications Psychology veröffentlicht.
Der Zusammenhang des IQ mit späterer Gesundheit ist bislang nur unzureichend geklärt. In ihrer aktuellen Meta-Analyse untersuchten die Psychologen den Zusammenhang zwischen IQ und Gesundheit mithilfe von 49 Studien mit insgesamt mehr als 2,9 Millionen Testpersonen. Diese Studienergebnisse von Intelligenztests aus dem Kindes- und Jugendalter wurden dann mit späteren Gesundheitsdaten verknüpft.
Die Ergebnisse zeigen, dass 15 IQ-Punkte bereits einen entscheidenden Unterschied machen können. Teenager und junge Erwachsene, die 15 IQ-Punkte weniger als andere Teilnehmer hatten, haben bereits ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko für Erkrankungen im späteren Leben.
Insgesamt belegt diese umfassende Meta-Analyse, dass ein niedrigerer IQ früh im Leben als eigenständiger Risikofaktor für körperliche und psychische Erkrankungen betrachtet werden sollte. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Intelligenz für positive Lebensereignisse und zeigen, wie wichtig frühe Förderung der kognitiven Entwicklung für die spätere Gesundheit ist. Weiters könnte gesundheitsbezogene Bildungsförderung insbesondere im Kinder- und Jugendalter zu einer Reduktion des beobachteten Zusammenhangs führen.