Für Menschen ansteckend

"Nicht anfassen" – neue Seuche bei Hasen in Steiermark

Die meldepflichtige Hasenbrucellose wurde bei drei verendeten Feldhasen nachgewiesen. Wie sich die Krankheit äußert und wie gefährlich sie ist.
Heute Life
15.05.2025, 11:59
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Nach der Vogelgrippe und der Maul- und Klauenseuche droht mit der Hasenbrucellose jetzt die nächste Infektionskrankheit. Die Seuche wurde bereits im Dezember 2024 in Kärnten - in St. Andrä im Lavanttal an der Grenze zur Steiermark - nachgewiesen. Jetzt wurden im steirischen Deutschlandsberg drei Fälle der Zoonose bei Feldhasen bestätigt. Die Infektionskrankheit kann auch auf Menschen übertragen werden.

"Hasenbrucellose ist nichts Neues und kommt europaweit vor", erklärt Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien gegenüber "Heute". So habe es bereits in der Vergangenheit Fälle der Infektionskrankheit, die vom Bakterium Brucella suis verursacht wird, in Österreich gegeben.

Ansteckungsgefahr auch für Menschen

Entdeckt wurden die drei infizierten Feldhasen jetzt im Rahmen eines Hasenbrucellose-Projekts des Deutschlandsberger Bezirksjägermeisters Johann Silberschneider und des ehemaligen Murauer Amtstierarztes Armin Deutz. Nach dem Vorfall in Kärnten suchten die beiden Herren bewusst nach der Erkrankung und wurden nach der Untersuchung von 21 tot aufgefundenen Feldhasen bei drei Tieren fündig.

Bei Hasenbrucellose handelt es sich um eine hochansteckende, bakterielle Erkrankung, die auch auf Wild- und Hausschweine sowie auf den Menschen übertragen werden kann. "Die Ansteckung des Menschen erfolgt durch eine Schmierinfektion über infizierte Tiere." Die Inkubationszeit beträgt bis zu drei Wochen. "Deshalb sollte man tote Hasen nicht mit der bloßen Hand anfassen, sondern den für das Gebiet zuständigen Jäger informieren, der eine Untersuchung oder seuchensichere Entsorgung einleitet", warnt Nowotny.

Grippeähnliche Symptome

Bei Feldhasen führt die chronisch verlaufende Erkrankung zu Abszessen, die vorwiegend bei den inneren Organen, wie der Milz, der Leber, den Geschlechtsorganen oder der Muskulatur auftreten. "Deshalb sieht man es dem Hasen von außen nicht an." Beim Menschen äußert sich die Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Nachtschweiß, Schüttelfrost und Übelkeit. Das Fieber kann bei akuten Verläufen ein bis drei Wochen anhalten.

„Deshalb sieht man es dem Hasen von außen nicht an.“

Grund zur Sorge gebe es deshalb jedoch keine: "Ich nehme nicht an, dass jetzt eine große Gefahr besteht und die Feldhasenpopulation in Österreich deshalb stark dezimiert wird - wenngleich die Infektionskrankheit für die Tiere tödlich ist", so Nowotny.

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