Sie ist ein "schwimmende Stadt", aber auch eine sinkende Stadt. Im letzten Jahrhundert ist Venedig um rund 25 Zentimeter gesunken, gleichzeitig stieg der Meeresspiegel in der Touristen-Metropole um 30 Zentimeter. Die Aussichten sind schlimm: Jedes Jahr sinkt Venedig um etwa zwei Millimeter, während die Gezeiten um etwa fünf Millimeter steigen.
Während die italienische Regierung Millionen von Euro in die Verbesserung der Hochwasserbarrieren steckt, hat Hydrologe Pietro Teatini von der Universität Padua einen ganz anderen Plan: Durch das Einpumpen von Wasser in die Erde tief unter der Stadt will er den gesamten Meeresboden heben. Venedig würde also dem Himmel näher rücken, berichtet CNN.
Während der 1.500-jährigen Geschichte der Stadt haben die Venezianer ständig Flüsse umgeleitet, neue Wasserläufe gegraben und das Wasser der Lagune neu kanalisiert, um ihre Traumstadt zu bewahren. Der wichtigste Schutz der Stadt gegen Hochwasser ist seit 2020 das Hochwassersperrwerk Mose, das bei extremen Gezeitenpegeln die Lagune von der Adria abschneidet.
Teatini zielt bei seinem waghalsigen Vorhaben auf den Grundwasserleiter. Dabei handelt es sich um einen Gesteinskörper, der bis zu 1.000 Meter unter der Erdoberfläche verläuft. Die Idee stamme aus der Beobachtung von Kohlenwasserstoff-Reservoirs in Norditalien. Dort werden durch Lagerbohrungen Reserven für den Winter geschaffen.
Würde die Stadt durch den neuen Plan über die Wellen gehoben? Oder könnte der Plan schrecklich schiefgehen und Gebäude in Hollywood-ähnlichen Szenen einstürzen lassen?Teatini ist überzeugt, dass sein Vorhaben gelingen würde. Es würde Venedig eine Schonfrist von 50 Jahren verschaffen.
Klima-Erwärmung bedroht Venedig massiv