Im Jahr 2024 förderte der Fonds Soziales Wien rund 1.700 Deutschkursplätze für Flüchtlinge, ab 2026 soll damit jedoch Schluss sein. Und das, obwohl der Bedarf derzeit höher ist denn je, zuletzt hatten ganze 4.000 Betroffene die Nachricht vom österreichischen Integrationsfonds erhalten, dass es für die keine Plätze in Deutschkursen gäbe, wie Sozialstadtrat Hacker angibt – "Heute" berichtete.
Die Hintergründe: Der Integrationsfonds ist beim Bund angesiedelt - für Stadtrat Hacker steht fest: Der ÖIF müsse sich um die Deutschkurse in Wien kümmern, nicht der FSW, wie es bisher der Fall war. Da für Wien jedoch nicht genügend Plätze in Kursen angeboten wurden, musste die Stadt einspringen.
Der ÖIF steuert nun gegen und erklärt nun der APA: Wer beim ÖIF einen Deutschkurs bekommt, sei klar im Integrationsgesetz geregelt. Man stelle Deutschkurse nur für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sowie ukrainische Vertriebene zur Verfügung. Asylwerber würden nicht darunter fallen. "Der FSW hat somit zu keinem Zeitpunkt für den ÖIF kompensiert, sondern Deutschkurse für eine Zielgruppe gefördert, für die der ÖIF keine gesetzliche Zuständigkeit hat", so der Integrationsfonds.
Durch den finanziellen Druck, der aus dem milliardenschweren Budgetloch der Hauptstadt entsteht, hat die Diskussion nun zusätzlichen Schwung erhalten. Laut einer Sprecherin wären die vorgesehenen Einsparungen ungefähr so hoch wie die bisherigen Kosten für die Deutschkurse, wie der "Standard" berichtet. Sozialstadtrat Hacker erneuerte in diesem Zusammenhang seine Kritik am ÖIF und verlangte, dass dieser endlich ausreichend Kursplätze in Wien bereitstellt.
Seine Behauptung rund um die 4.000 Absagen sei laut dem ÖIF allerdings nicht korrekt. Nicht hätte man für sie keinen Platz gehabt, es handle sich vielmehr um Personen, die "an den ÖIF-Beratungsstellen darüber informiert wurden, dass sie ihre Fördermöglichkeiten auf einem konkreten Sprachniveau bereits ausgeschöpft haben, weil sie z.B. Kurse unentschuldigt abgebrochen haben, aus disziplinären Gründen (Fehlverhalten) ausgeschlossen wurden oder zugeteilte Kursplätze gar nicht in Anspruch genommen haben".
Diese hätte man an frei zugängliche Online-Deutschkursen am ÖIF-Sprachportal verwiesen. Ab dem nächsten Sprachniveau würde dann wieder ein Kursplatz angeboten werden.