Rekord in Wien

Schon fast jeder zweite Wiener im Ausland geboren

In keiner anderen Region Österreichs leben so viele Menschen mit ausländischem Geburtsort wie in Wien – Migrantinnen bekommen mehr Kinder.
Thomas Peterthalner
02.11.2025, 06:00
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Wien ist ein Migrations-Hotspot – das belegen neue Zahlen des Österreichischen Integrationsfonds. Laut ÖIF wurde fast jeder zweite Bewohner der Bundeshauptstadt im Ausland geboren. Zu Jahresbeginn 2025 lebten rund 829.800 Menschen mit ausländischem Geburtsort in Wien – das entspricht 40,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Immer mehr Wiener im Ausland geboren

Damit liegt Wien weit über dem Österreich-Schnitt: Im gesamten Bundesgebiet kamen 22,7 Prozent der Bevölkerung – also mehr als jede fünfte Person – im Ausland zur Welt. 2015 lag der Wert noch deutlich niedriger. Seither ist der Anteil der im Ausland Geborenen in Wien um 7,8 Prozentpunkte gestiegen.

Von hier kommen meiste Zuwanderer

Die meisten Zuwanderer stammen aus Deutschland (270.500), Bosnien-Herzegowina (179.800) und der Türkei (166.800). Insgesamt kamen 2024 rund 178.600 Personen nach Österreich, während etwa 128.500 das Land wieder verließen.

Ausländer doppelt so oft arbeitslos

Besonders deutlich zeigt sich der Unterschied am Arbeitsmarkt: In Wien lag 2024 die Arbeitslosenquote bei Ausländern bei 16,8 Prozent, bei Österreichern hingegen bei 8,4 Prozent. Beide Werte liegen über dem Bundesdurchschnitt. Auch in Kärnten (9,5 Prozent) und der Steiermark (9,5 Prozent) sind überdurchschnittlich viele Ausländer ohne Job, während das Burgenland (5,3 Prozent) und Tirol (5,9 Prozent) die niedrigsten Quoten verzeichnen.

Jeder 2. Schüler spricht daheim kein Deutsch

Der demografische Wandel zeigt sich auch im Klassenzimmer: Im Schuljahr 2023/24 hatten 26,4 Prozent der Schüler in Österreich eine andere Erstsprache als Deutsch. In Wien liegt der Anteil bei 50 Prozent – die Hälfte der Schüler spricht in Wien zuhause eine andere Sprache.  Besonders hoch ist der Anteil an Neuen Mittelschulen (34,6 Prozent) und Sonderschulen (44,1 Prozent). An AHS liegt er bei 20,1 Prozent, an Berufsschulen nur bei 11,3 Prozent.

Migrantinnen bekommen mehr Kinder

Frauen mit ausländischem Geburtsort bekommen weiterhin deutlich mehr Kinder als Österreicherinnen: Im Schnitt 1,57 gegenüber 1,22 Kindern. Spitzenreiter sind Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak mit durchschnittlich 3,30 Kindern. Frauen aus der Türkei kommen auf 1,80 Kinder, jene aus EU-Staaten auf 1,29 bzw. 1,10 Kinder (alte EU).

Wien ist Migrationshauptstadt

Wien bleibt damit Österreichs Migrationshauptstadt – fast jeder zweite Bewohner hat seine Wurzeln im Ausland. Ein Trend, der sich bisher Jahr für Jahr verstärkte.

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