Nach einem Jahr

Neue Demokratiehauptstadt – Wien übergibt Staffelstab

Wien blickt auf ein intensives Demokratiejahr zurück. Das Zepter geht nun ans portugiesische Cascais. Bürgermeister Ludwig gratuliert.
Wien Heute
19.11.2025, 09:57
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Wien kann auf ein besonders erfolgreiches Jahr als Europäische Demokratiehauptstadt zurückblicken. Am Dienstag hat Bürgermeister Michael Ludwig (SP) den Staffelstab an seinen portugiesischen Kollegen Nuno Piteira Lopes übergeben, der nun mit Cascais die nächste Europäische Demokratiehauptstadt anführt.

Wien gibt Zepter ab

"Demokratie lebt von Austausch, Teilhabe und gegenseitigem Respekt. In Zeiten zunehmender Polarisierung, autoritärer Tendenzen und digitaler Desinformation ist es daher wichtiger denn je, diese Werte zu verteidigen", so Bürgermeister Michael Ludwig, der seinem Kollegen viel Erfolg als nunmehr dritte Europäische Demokratiehauptstadt wünschte.

Für Wien war 2025 wahrlich das perfekte Jahr, um Demokratiehauptstadt zu sein. "Wir feiern 80 Jahre Kriegsende und Wiedererrichtung der Republik, 70 Jahre Neutralität und 30 Jahre Beitritt zur Europäischen Union", freut sich Ludwig.

Cascais als neue Demokratiehauptstadt

Auch der Bürgermeister von Cascais, Nuno Piteira Lopes, zeigt sich stolz: "Unser Ziel ist es, eine bürgernahe Demokratie zu stärken, die Vertrauen wiederherstellt, Lebensqualität schafft und zeigt, wie die Kommunalverwaltung sich wirklich für ihre Einwohnerinnen und Einwohner einsetzen kann. Wir laden alle herzlich ein, Cascais im Jahr 2026 zu besuchen und diesen Geist demokratischer Innovation selbst zu erleben."

600 Demokratie-Programmpunkte

Als Titelträgerin hat die Stadt Wien ab November 2024 das Wiener Demokratiejahr veranstaltet. 600 Programmpunkte von der Stadt und vielen Partnern füllten den Kalender, vier große internationale Konferenzen brachten Gäste aus ganz Europa nach Wien. Bei den Innovation in Politics Awards im Rathaus wurden 80 Vorzeige-Projekte aus 34 Ländern präsentiert. Beim Truth, Lies and Democracy Game Jam sind 14 Computerspiele gegen Desinformation entstanden. Ein weiteres Highlight war der Wiener Demokratietag: Über 40 Organisationen feierten den Internationalen Tag der Demokratie am 15. September mit zahlreichen Aktionen und Stationen in 15 Bezirken.

Beteiligung im Vordergrund

"Als Europäische Demokratiehauptstadt war uns wichtig, dem Vertrauensverlust in die Politik in vielen europäischen Ländern eine starke Botschaft für mehr Demokratie, Zusammenhalt und Zuversicht entgegenzusetzen", betont Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky (SP).

Neben den vielen Veranstaltungen stand auch das Setzen neuer, bleibender Akzente im Mittelpunkt. Mit dem Büro für Mitwirkung gibt es nun eine neue Einrichtung der Stadt, die Mitbestimmung und Teilhabe langfristig stärken soll. Ein weiteres Ergebnis ist die erste Wiener Demokratie-Strategie, die mit 500 Wienerinnen und Wienern erarbeitet und im Oktober im Gemeinderat beschlossen wurde. Damit nimmt Wien international eine Vorreiterrolle ein.

Neue Förderprogramme umgesetzt

Zu Jahresbeginn wurde unter dem Motto "Demokratie braucht Beteiligung" ein neues Förderprogramm für Demokratie-Projekte ins Leben gerufen. Insgesamt standen 300.000 Euro zur Verfügung. Bei zwei Einreichrunden gab es über 270 Projekte, von denen eine Fachjury 34 ausgewählt hat. Die geförderten Projekte, umgesetzt von Vereinen, NGOs und Einzelpersonen, reichten vom Beserlparktheater über einen Mitmach-Supermarkt bis hin zu einem Bürgerrat zu Medien und Demokratie. Auch im kommenden Jahr soll es wieder eine Förderung für Demokratie-Projekte geben.

Sammelband veröffentlicht

Zum Abschluss des Demokratiejahres ist der Sammelband "Stimmen unserer Stadt. Wien als Europäische Demokratiehauptstadt 2024/25" erschienen. Im Buch kommen bekannte Autorinnen und Autoren wie Lea Ypi, Barbara Preinsack, Stefanie Jaksch oder Hosea Ratschiller sowie engagierte Wienerinnen und Wiener zu Wort, die mit ihrem Einsatz die Stadt Tag für Tag mitgestalten.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.11.2025, 11:20, 19.11.2025, 09:57
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