"Zu gefährlich"

Wiener darf wegen Musikinstrument nicht mit Bus fahren

Ein Vorfall an einer Wiener Bushaltestelle sorgte am Donnerstag für Aufsehen. Ein Musiker durfte wegen seines Instruments nicht in den Bus einsteigen.

Stefan Pscheider
Wiener darf wegen Musikinstrument nicht mit Bus fahren
Damit hätte ein Wiener wohl nicht gerechnet. Er durfte aufgrund seines Instruments nicht mit dem Bus mitfahren.
Leserreporter

Am Donnerstagabend kam es vor einer Haltestelle in Wien-Favoriten zu einer ungewöhnlichen Diskussion zwischen Busfahrer und Fahrgast. Grund für die heftige Debatte war der mitgebrachte Kontrabass des Öffi-Nutzers. Wenige Augenblicke zuvor erweckte der große Gegenstand die Aufmerksamkeit des Buslenkers, woraufhin dieser ausstieg, um den Musiker in die Mangel zu nehmen.

Völlig überraschend verweigerte er dem Bassisten die Busfahrt und forderte ihn stattdessen auf, draußen zu bleiben. Andernfalls würde man die Fahrt nicht fortsetzen können. Der Busfahrer diskutierte daraufhin mit den anderen Fahrgästen. Denn auch sie hatten kein Verständnis für das Verhalten des Öffi-Mitarbeiters. "Ich fahre nicht!", rief er dennoch äußerst konsequent.

"Personal wurde dahingehend geschult"

Ihn würde es demnach weniger um das Instrument selbst gehen, sondern vielmehr um die Größe des Gegenstands. Das wolle er einfach nicht verantworten. Daher blieb das öffentliche Transportmittel vorerst an Ort und Stelle stehen, bis der Musiker dann schließlich ein Machtwort sprach: "Sind´s wahnsinnig? Fahren Sie weg!" Im Anschluss nahm der Busfahrer wieder an seinem Fahrersitz Platz, wohingegen der Kontrabass-Besitzer nachgab und draußen stehen blieb.

Gegenüber "Heute" erklärte Wiener Linien, dass die Mitnahme von Handgepäck in Linienbussen zwar erlaubt sei, allerdings müsse man die Gegenstände in der Hand halten, beziehungsweise auf dem Schoß transportieren können: "Zusätzlich haben wir das Fahrpersonal dahingehend geschult, die Lage vor Ort selbst einschätzen zu können. Wird eine potentielle Gefahr erkannt, kann der Fahrer die Mitnahme jener Person dementsprechend auch verweigern", äußert eine Pressesprecherin.

Bezogen auf den Fall von Donnerstag könnte der Kontrabass, sollte es zu einer Notbremsung kommen, einen anderen Fahrgast treffen und somit verletzen. Solche Szenarien kann das Personal laut dem Unternehmen aber abwägen und trifft diesbezüglich daher auch die entsprechenden Entscheidungen.

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