Skispringerin

"Wir mussten uns vor Arzt quasi nackt ausziehen"

Skispringerin Paige Jones geht mit dem Ski-Weltverband FIS hart ins Gericht. Sie erzählte über eine unangenehme Erfahrung bei der Körpervermessung.
Sport Heute
22.08.2025, 17:07
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Die 22-Jährige war zuletzt vor dem Sommer-Grand-Prix im französischen Courchevel untersucht worden. Alle Springerinnen müssen vor jeder Saison in einem 3D-Scan posieren. Nun hätte aber auch eine zweite Untersuchung bei den Springerinnen stattgefunden. Mit einem Arzt, wie Jones im Podcast "Good Game with Sarah Spain" erklärte.

Üblicherweise würden derartige Kontrollen von einer Ärztin durchgeführt, diesmal sei aber nur ein Arzt anwesend gewesen. "Der Arzt sagte, er arbeitet in einem Teilbereich der Gynäkologie. Aber wir mussten uns vor diesem männlichen Arzt quasi nackt ausziehen", schilderte die 22-jährige US-Amerikanerin.

"Entscheidungen für die Männer"

Es habe im Vergleich zu den letzten Jahren eine zweite Untersuchung gegeben, "sodass wir unsere Unterhosen ausziehen und mit gespreizten Beinen drei bis fünf Sekunden stehen bleiben mussten, während der Arzt uns untersuchte", erzählte Jones. "Sobald er sagte, dass alles in Ordnung sei, zogen wir unsere Unterwäsche wieder an und ließen den 3D-Körperscan durchführen", so die US-Springerin weiter.

Dass nur ein männlicher Arzt die Untersuchung durchführen würde, sei im Vorfeld nicht kommuniziert worden. Zwar hätten die Springerinnen die Untersuchung ablehnen können, wären dann aber nicht zum Wettkampf zugelassen worden. "Zu oft machen sie Entscheidungen für die Männer und übernehmen wir dann 1:1 für die Frauen, was gerade in Anzug-Themen unfair ist. Ihre Körper sind anders als unsere, die sich wiederum öfter verändern", so Jones.

FIS zeigt sich einsichtig

Sie sei zwar für Fairness im Sport, unterstrich die 22-Jährige dann gegenüber "sport.de", "aber das darf nicht zu Lasten der Würde der weiblichen Athletinnen passieren – und schon gar nicht, weil man den vermeintlich leichteren Weg geht."

Mittlerweile reagierte auch der Ski-Weltverband FIS Auf die Vorwürfe, gab sich gegenüber der "dpa" einsichtig: "Wir respektieren die Gefühle der Athletinnen und verstehen, dass die Anwesenheit eines männlichen Arztes als unangenehm empfunden werden kann." Künftig sollen Möglichkeiten geschaffen werden, dass sich Athletinnen auch von Ärztinnen untersuchen lassen können.

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