Starke Nerven mussten Pendler auf der Nordbahn beweisen: Auf den Strecken rund um Bernhardsthal kam es am Dienstag zu massiven Verspätungen und Zugausfällen. Von diesem war auch der Sohn von Walter K. betroffen.
Sein Sohn fährt regelmäßig mit dem REX 1-Zug zwischen Wien-Floridsdorf und Bernhardsthal. Am Dienstag kam es erst zu einer Verzögerung, bevor der Zug dann völlig ausfiel. Laut Walter wurden sein Sohn und viele weitere Passagiere "schlicht und einfach stehen gelassen". Seinen "gestrandeten" Sohn musste Walter daher mit dem Auto abholen. Wie er berichtet, ist es nicht das erste Mal, dass "die Familie einspringt und Taxi spielt".
Auf der S2-Strecke nach Wolkersdorf kam es zu einem ähnlichen Fall: Über eine Stunde Verspätung, bevor der Zug ganz ausfiel. Parallel wurde laut Fahrplan auch der REX2-Verkehr Richtung Mistelbach gestrichen. Zwar wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten, doch die Kapazitäten reichten in vielen Fällen nicht aus.
Laut einem Sprecher der ÖBB dürfte ein Feuerwehreinsatz der Grund für die Ausfälle am Dienstag sein. Die Verspätungen dürften jedoch auch im Zusammenhang mit dem umfangreichen Ausbau und der Modernisierung der Nordbahnstrecke stehen. Diese verläuft zwischen Wien-Floridsdorf und Bernhardsthal. Ab Ende Juni kommen die Sommersperren aufgrund von Bauarbeiten hinzu. Einen Schienenersatzverkehr gibt es dann zwischen Mistelbach und Laa an der Thaya.
Laut einem Sprecher der ÖBB wird immer versucht ein Schienenverkehr im nötigen Ausmaß bereitzustellen. Wenn es jedoch zu plötzlichen Ausfällen kommt, wie etwa aufgrund von behördlichen Einsätzen oder einem Defekt am Zug, ist es oftmals nicht möglich, genügend Autobusse zu organisieren.
