Während in Wien, NÖ und dem Burgenland die Schüler am Montag schon wieder die Klassen stürmten, darf sich der Rest noch über eine Woche Ferien freuen. Am 8. September startet auch OÖ in den Schulalltag. Doch der Personalmangel bleibt ein Dauerbrenner: Laut Bildungsministerium waren mit Stand Freitag noch 265 von rund 120.000 Lehrerposten unbesetzt.
Die Situation rund um den Lehrer-Engpass scheint zwar "tendenziell besser zu werden", so Lehrergewerkschafter Paul Kimberger gegenüber "Heute". Dafür spreche auch die steigende Zahl an Studierenden. Eine Entwarnung sei das aber keine: "Der Personalmangel ist noch nicht vorbei."
Vor allem in einem Bereich schlägt Kimberger Alarm: die Sonderpädagogik. "Hier sind wir krass unterdotiert", kritisiert er. Aktuell würden bundesweit rund 4.000 Lehrer fehlen. Unter anderem die Umstellung auf eine Spezialisierung im Studium – statt eines eigenen Lehrgangs – habe zu einem extremen Mangel geführt.
Wie viele Pädagogen in Oberösterreich wirklich abgehen, werde sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Wie immer vor dem Schulstart sei aktuell viel in Bewegung: "Es gibt jetzt noch Kurzentschlossene, ich habe noch immer Bewerbungen am Tisch."
Darüber hinaus würden manche Neueinsteiger schon nach wenigen Wochen wieder das Handtuch werfen. Darunter zum Beispiel Quereinsteiger, die sich den Job einfach ganz anders vorgestellt hatten. Apropos: Hier seien die Rückmeldungen aus den Schulen teils dramatisch unterschiedlich. "Manche Quereinsteiger sind ein absoluter Gewinn, manche sind völlig ungeeignet."
Auch sonst gebe es aktuell einige Baustellen, die den Lehrern das Leben schwer machen. Besonders drückt der Schuh weiterhin in Sachen Bürokratie: "Das ist ein extrem hoher Belastungsfaktor", erklärt Kimberger. Über den Sommer ließ Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) deswegen schon Ideen zur Entbürokratisierung sammeln.