Am Salzburger Landesgericht betrat am Mittwoch die heute 28-jährige Tennengauerin Maria G. in einem grauen Kapuzenpullover das Gericht. Die Staatsanwaltschaft warf ihr das Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vor.
Im Jahr 2013 konvertierte sie zum Islam. Über verschiedene Chat-Foren lernte sie einen IS-Kämpfer aus Deutschland kennen. Die beiden heirateten schließlich via Skype nach muslimischem Ritus. Am 28. Juni 2024 setzte sich die damals 17-Jährige dann über die Türkei nach Syrien ab.
Dort war die damals 17-Jährige in mehreren vom IS beherrschten Gebieten unterwegs. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann heiratete sie erneut einen IS-Kämpfer und bekam zwei Kinder. Nachdem ihr zweiter Ehemann angeblich bei IS-Kämpfen gestorben war, wurde Maria G. 2019 gefangen genommen und kam ab September 2020 mit ihren Söhnen ins Internierungslager Roj in Nordsyrien. Am 1. März wurde sie wieder nach Österreich zurückgeholt.
Vor dem Schöffengericht zeigte sich Maria G. geständig. Sie habe im Jahr 2014 den größten Fehler ihres Lebens begangen, betonte die Angeklagte. Zudem tue ihr Verhalten ihr unendlich leid. Abschließend bat die 28-Jährige um ein mildes Urteil und eine zweite Chance.
Seitens des Staatsanwalts wurde betont, dass es in erster Linie darum gehe, eine junge Frau, die einmal eine falsche Entscheidung getroffen hat, in die Gesellschaft zurückzuführen, berichtet der "ORF". Auch wenn die Angeklagte jahrelang unter unwürdigen Bedingungen und in ständiger Angst in syrischen Internierungslagern gelebt habe, müsse es aus generalpräventiver Sicht eine Strafe geben.
Im schlimmsten Fall hätten Maria G. bis zu zehn Jahre Haft gedroht. So schlimm kam es dann allerdings nicht. Nach etwas mehr als zwei Stunden nach Prozessbeginn wurde das bereits rechtskräftige Urteil verkündet: 24 Monate bedingte Haft.