Seit 2006 dürfen Fluggäste Flüssigkeiten, Sprays und Gele wie Parfum, Zahnpasta oder Sirup nur in Behältern von maximal 100 Millilitern mitführen, verpackt in einen Ein-Liter-Plastikbeutel. Damit soll verhindert werden, dass gefährliche Stoffe an Bord von Flugzeugen gelangen.
Jetzt steht diese Vorgabe europaweit vor dem Aus. Möglich macht den Umbruch eine neue Generation von CT-Scannern, die ursprünglich aus der Medizintechnik stammen. Diese Geräte können gefährliche Flüssigkeiten zuverlässig erkennen – auch in größeren Mengen. Die EU-Kommission hat daher entschieden: Flughäfen, die mit dieser Technik ausgestattet sind, dürfen die alte Flüssigkeitsregel aufheben.
Am Airport Wien läuft dazu bereits ein Pilotbetrieb im Terminal 3, bevor im Laufe des heurigen Jahres weitere Kontrollstraßen mit den modernen Geräten ausgestattet werden. Nach Angaben des Flughafens wird die Umstellung aller 60 Sicherheitskontrollspuren noch vor dem Sommer 2026 abgeschlossen sein. Kosten soll die Modernisierung gut 25 Millionen Euro.
Bis zur flächendeckenden Verfügbarkeit gilt offiziell weiter die 100-Milliliter-Regel, auch wenn einzelne Kontrollpunkte bereits mit CT-Technik arbeiten. Damit sollen Missverständnisse und Ärger vermieden werden. Wer allerdings schon jetzt über eine mit CT-Scanner ausgestattete Kontrollspur abgefertigt wird, kann zumindest elektronische Geräte im Handgepäck belassen.
Für Passagiere bringt die Umstellung jedenfalls enorme Erleichterungen: Flüssigkeiten müssen nicht mehr ausgepackt werden, die Mitnahme von bis zu zwei Litern im Handgepäck ist erlaubt, auch Laptops sowie Tablets können in den Taschen belassen werden. Großer Haken bleibt aber – vorläufig verfügen nur wenige Flughäfen in Europa über die modernen CT-Scanner, darunter Mailand-Linate und Mailand-Malpensa, Rom-Fiumicino sowie Birmingham und Edinburgh.