Startschuss für ein Mega-Projekt zwischen Stadion Center und Handelskai mit direkter Anbindung an die A23: Nur wenige Gehminuten von der Donau entfernt in der Stephanie-Endres-Straße (Leopoldstadt) entsteht bis 2029 der neue Fernbus-Terminal.
Am Dienstag erfolgte im Beisein von Finanz-Stadträtin Barbara Novak (SPÖ), Neos-Wirtschaftssprecher Markus Ornig, dem Leopoldstädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) und Wien-Holding-Geschäftsführer Oliver Stribl der Spatenstich.
Der von Burtscher-Durig ZT GmbH entworfene Terminal mit lichtdurchlässigem und begrüntem Dach wird rund um die Uhr geöffnet sein: Er umfasst 30 überdachte Haltestellen, großzügige Wartezonen mit kostenfreiem WLAN, barrierefreie Sanitär-Einrichtungen, Schließfächer, einen Wickel- und Stillraum, Ruheräume für Buslenker, Ticket- und Informationsschalter sowie ein Gastronomie- und Shop-Angebot.
Den Betrieb des Terminals übernimmt ein Konsortium der Unternehmensgruppe Blaguss/Gschwindl/Dr. Richard. Im zweigeschoßigen Betriebsgebäude entlang des Handelskai entstehen zudem Räumlichkeiten für polizeiliche und behördliche Dienste. Die Realisierung des Gesamtprojektes wird in der Struktur der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH stufenweise erfolgen.
Zunächst entsteht der neue Fernbus-Terminal mit einem Hotel sowie einem Steg über den Handelskai und die Gleise der ÖBB, welcher den Terminal mit dem rechten Donauufer verbindet. Beim Hotel handelt es sich um ein Radisson RED mit 220 Zimmern, Restaurant und Bar.
In einer zweiten Stufe könnte dann das vorgesehene Hochhaus im Süden des Areals umgesetzt werden – dies hängt allerdings von stabilen immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der vorliegenden Widmung ab. Der Kapitalbedarf bis zur Inbetriebnahme liegt bei rund 158 Millionen Euro. Die Stadt Wien stellt temporäre Eigenmittel in der Höhe von 45 Millionen Euro zur Verfügung, die wieder zurückgezahlt werden müssen.
"Der neue Fernbus-Terminal ist ein wichtiger Schritt für einen modernen und leistungsfähigen Mobilitätsstandort Wien. Wir investieren hier verantwortungsvoll und mit Weitblick in eine Infrastruktur, die internationalen Reiseverkehr komfortabler macht, die Bezirke entlastet und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt langfristig stärkt", betonte Finanz-Stadträtin Barbara Novak (SPÖ).
Markus Ornig, Wirtschaftssprecher der Neos, bekräftigt: "Wie der Flughafen Wien ist auch der Fernbus-Terminal essenziell für den Tourismusstandort und die Wirtschaft. Mit dem heutigen Spatenstich legen wir den Grundstein für ein Fernbus-Terminal, der einer Metropole wie Wien würdig ist."
Das Projekt wurde 2019 vom Gemeinderat beschlossen. Nach einer Ausschreibung erhielt im März 2021 die Donau Busterminal Realisierungs GmbH (Geschäftsführer Ariel Muzicant und Markus Teufel) den Zuschlag.
Aufgrund etwa des massiven Anstiegs der Inflation und der Finanzierungszinsen, der Baukosten sowie Lieferketten-Schwierigkeiten aufgrund des Ukraine-Krieges kündigte die Donau Busterminal den Baukonzessionsvertrag im Oktober 2023. Im Juli des gleichen Jahres wurde die Kündigung wieder zurückgezogen, Gespräche mit der Stadt aufgenommen.
Nach der Übermittlung eines Baurechtsvertrages im September 2023, der inhaltlich in einigen Kernpunkten von den ursprünglichen Entwürfen abwich (etwa zusätzlich zu Hotel- und Büro- auch Wohnnutzung, Ablehnung der Übernahme des Pachtvertrages), wurde der Vertrag im Oktober 2023 schließlich aufgelöst, es folgte ein gerichtlicher Vergleich. Laut einem Prüfbericht des Stadtrechnungshofes lag die Kostenschätzung des Projekts im Dezember 2024 noch bei rund 120 Millionen Euro, nun sind es bereits 158 Millionen Euro.
