Die 169 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TUTIC Bau GmbH aus dem niederösterreichischen Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) stehen jetzt plötzlich ohne Job da.
Über das Unternehmen, das sowohl im Baugewerbe als auch in der Arbeitskräfteüberlassung tätig war, wurde kürzlich ein Konkursverfahren eröffnet – keine Rettung vorgesehen. Die Unternehmensschließung ist bereits konkursgerichtlich beschlossen.
Wie aus der offiziellen Pressemeldung des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) hervorgeht, wurde das Konkursverfahren schon am 14. Juni 2025 am Landesgericht Wiener Neustadt eröffnet.
Als Gründe für die Pleite nennt der AKV eine desaströse Mischung aus Problemen: Zunächst brachten die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie das Unternehmen zunehmend unter Druck.
Dann seien massive Preisverfälle in der Baubranche hinzugekommen – ein Umstand, der jetzt in der Kombination mit den Konkursen von drei wichtigen Auftraggebern zu erheblichen Forderungsausfällen führte. Zu den Partnerunternehmen der seit 2015 bestehenden TUTIC Bau zählten, laut FirmenABC, auch Unternehmen wie PORR, Granit, DYWIDAG und Implenia.
Die Pleite der TUTIC Bau reiht sich ein in eine immer länger werdende Liste von Insolvenzen – "Heute" hat mehrfach berichtet. Das Unternehmen war in der wirtschaftlichen Lage, in die es geraten war, nicht mehr zu retten, es gab keine tragfähige Fortbestehensprognose mehr. So ist eine Sanierung weder möglich noch geplant. Schließlich genehmigte das Gericht am 20. Juni 2025 die endgültige Schließung.
Zwölf Gläubiger und die 169 Dienstnehmer haben laut AKV rund eine Million Euro an Forderungen angemeldet. Wie viel sie davon am Ende sehen werden, ist derzeit völlig offen.
Momentan, so heißt es vom AKV, werden die vorhandenen Vermögenswerte erfasst. Ein von der Insolvenzverwaltung zu bestellender Gutachter wird auch den Wert des Anlage- und Umlaufvermögens ermitteln. Erst dann kann eingeschätzt werden, ob es eine Quotenausschüttung an die Gläubiger geben wird. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sie einen Großteil ihres Geldes nie wieder sehen.
Die frustrierten Mitarbeiter müssen jetzt ihre ausstehenden Löhne einklagen. Doch ob überhaupt etwas zu holen ist, bleibt abzuwarten – die Firma besitzt laut AKV keine eigenen Liegenschaften. Im besten Fall, wenn ein Messeguthaben ermittelt wird, könnte dieses anteilig ausgeschüttet werden.
Momentan läuft auch noch die Frist zur Anmeldung von Forderungen. Diese können noch bis 14. Juli 2025 eingebracht werden. Als Insolvenzverwalter wurde Dr. Rupert Schenz bestellt. Die Prüfungstagsatzung wurde für den 28. August 2025 festgelegt.