Die kika/Leiner-Pleite war einer der aufsehenerregendsten Insolvenzfälle der jüngeren Geschichte – mit unzähligen Betroffenen. Noch immer warten die ehemaligen Beschäftigten auf ausstehende Löhne und Gehälter. Alleine auf offene Dienstnehmerforderungen entfallen fast 42 Millionen Euro. Nun soll erstmals Geld fließen.
Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) nach der heutigen Zwischenverteilungstagsatzung am Landesgericht St. Pölten bekannt gibt, erhalten die Gläubiger der insolventen Kika/Leiner-Gruppe in Kürze eine erste Zahlung:
Es sollen insgesamt 18,8 Millionen Euro fließen – "eine Zwischenverteilungsquote von 10 Prozent", wie der AKV schreibt. Diese hätten aus der bisherigen Verwertung, insbesondere des Warenlagers, für die Gläubiger erzielt werden können. Diese Zwischenverteilung beziehe sich auf Gesamtforderungen in der Höhe von über 188 Millionen Euro. 2026 soll das erste Geld fließen.
Seit der Pleite hatten Gläubiger, darunter auch viele ehemalige Beschäftigte, Forderungen in einer Höhe von 208 Mio. Euro angemeldet. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Gläubiger der ebenfalls insolventen LeiKi Gastro Alpha GmbH leer ausgehen werden. "Zu beachten ist, dass die Forderungsanmeldungen der Dienstnehmer weiterhin nicht abgeschlossen sind", heißt es vom AKV.
Nach jahrelangen wirtschaftlichen Problemen meldete die Möbelkette im November 2024 Insolvenz an. Zu Jahresanfang schlossen die letzten 17 Standorte in Österreich, 1.350 Mitarbeiter verloren ihre Jobs. Etwa ein Dutzend der Filialen verfügte zudem über Restaurants der LeiKi Gastro Alpha GmbH, die 2024 ebenfalls zahlungsunfähig wurde.
Laut Kreditschützern könnte das Konkursverfahren der Möbelkette kika/Leiner noch mehrere Jahre dauern. "Zukünftig wird die Insolvenzverwaltung mit der Einbringlichmachung offener Kundenforderungen sowie der Überprüfung möglicher Haftungsansprüche beschäftigt sein", schreibt der AKV.