Am Mittwoch hat Taiwan angesichts der Bedrohung durch China groß angelegte Militärübungen gestartet, um die Verteidigung der Insel zu simulieren. Neben den taiwanischen Streitkräften wurden auch 22.000 Reservisten mobilisiert – die bisher größte Zahl, die je zu Militärübungen aufgerufen wurde. Die Militärübungen mit dem Namen "Han Kuang" dauern bis zum 18. Juli an.
Neue High-Tech-Raketensysteme vom Typ Himars, die die USA erst kürzlich an Taiwan geliefert hatten, kommen diesmal zum Einsatz. Washington ist einer der wichtigsten Verbündeten Taipehs. In den vergangenen 50 Jahren verkauften die USA militärische Ausrüstung und Munition im Milliardenwert an Taiwan, darunter F-16 Kampfflugzeuge und Kampfschiffe.
Vor Beginn der Militärübungen erklärte das Verteidigungsministerium Taiwans, dass in den vergangenen 24 Stunden 31 chinesische Flugzeuge und sieben chinesische Schiffe rund um die Insel entdeckt worden seien.
China betrachtet das demokratische und selbstverwaltete Taiwan als abtrünnige Provinz, die notfalls mit militärischer Gewalt wieder mit dem Festland vereinigt werden soll. In den vergangenen Jahren erhöhte Peking die Zahl chinesischer Kampfjets und Kriegsschiffe rund um die Insel. Zudem hielt China immer wieder groß angelegte Manöver rund um die Insel ab, was die Angst vor einer Invasion Taiwans wachsen ließ.