Einen gehörigen Schrecken jagte vor wenigen Tagen ein riesiger, toter Karpfen den Spaziergängern und Badegästen am Pichlinger See im Linzer Süden ein. Das Tier trieb an der Ostseite des Sees an der Wasseroberfläche, war sicherlich 50 bis 60 cm groß.
"Es ist möglich, dass er an Altersschwäche gestorben ist oder nach einer Begegnung mit einem Raubfisch", sagte Manfred Binder vom zuständigen Angelsportverein Naarn Donau auf "Heute"-Anfrage. Der Fund sei zwar selten, aber nicht völlig ungewöhnlich: Solche Fälle würden immer wieder vorkommen, so der Experte.
Viel größer noch als der tote Karpfen sind jene Fische, die seelenruhig am Grund des Sees herumschwimmen. Riesige Welse tummeln sich im Pichlinger See. Ein Schüler hatte im Juni 2024 einen 2,17-Meter-Wels gefangen und danach wieder in Freiheit entlassen.
Der Wels sei "ein absoluter Traumfisch", freute sich der damals 17-Jährige: "Ich hab's überhaupt nicht glauben können. Es war erst der zweite Wels in meinem Leben, und dann gleich so einer." Die "Heute"-Community war aus dem Häuschen – und taufte den Fang in einer Online-Abstimmung auf den Namen "Urzeit-Uwe".
Noch größer war aber der Fang, den ein Angler Anfang September des Vorjahres gemacht hat. Melci Georgian aus Hofkirchen im Traunkreis (Bez. Linz-Land) holte den spektakulären Fisch aus dem Wasser. "Ich habe 30 bis 40 Minuten mit ihm gekämpft, bis ich es geschafft habe, ihn ans Ufer zu bringen."
Laut eigenen Angaben war der Wels unglaubliche 2,40 Meter lang – das wäre ein neuer Pichlingersee-Rekord. Dafür musste der Angler aber auch kämpfen: "Ich habe Rückenprobleme und der Fisch hat über 100 Kilogramm gewogen." Mit viel Wille und Mühe habe er es dann aber doch geschafft.
Der Pichlinger See ist ein künstlich angelegter Badesee im Südosten von Linz mit einer Fläche von etwa 31 Hektar und einer maximalen Tiefe von 6 Metern. Er wird vom Angelsportverein Naarn-Donau bewirtschaftet und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Seit 1947 wird der Baggersee zum Schwimmen genutzt. In den 1950er-Jahren wurde beim Schotterabbau Stoßzähne eines Mammuts gefunden.
Laut Manfred Binder, dem Obmann des Angelsportvereins Naarn-Donau, der den See bewirtschaftet, gibt es im Pichlinger See höchstens zwei oder drei Welse dieser Größe. Insgesamt sollen rund fünf große Welse in dem Badesee leben.