Tierisches Österreich

Heimische Wildtiere werden täglich weniger

Nicht nur der Eisbär und Tiger kämpfen ums Überleben, sondern auch in Österreich wird die Rote Liste immer länger und länger.
03.06.2025, 14:06

Das weltweite Artensterben – meistens durch uns verschuldet – macht auch vor unseren Grenzen nicht Halt und betrifft unsere heimischen Wildtiere, Insekten und Fische genauso wie den Tiger in Asien oder den Eisbär in der Arktis. Jeder einzelne kann aber in Österreich dafür sorgen, dass die Artenvielfalt besser geschützt wird. Der Österreichische Tierschutzverein hilft hier gerne.

Erschütternde Fakten

Unsere heimische Fauna ist ganz und gar nicht glücklich mit uns und zieht sich zwangsläufig immer mehr zurück. In Zahlen lässt es sich folgendermaßen veranschaulichen:

- Über 60 Prozent der heimischen Fischarten sind stark gefährdet

- Seit 1980 sind die Bestände unserer Feldhasen um mehr als die Hälfte zurückgegangen.

- Fasane laufen sogar um 75 Prozent weniger umher, als noch vor ein paar Jahren und auch unser Wildtier des Jahres 2024, der Igel, steht auf der Roten Liste.

- Auch unsere Singvögel verbüßen teilweise sogar 90 Prozent der österreichischen Population und die überschaubaren Restvölker von Feldhamster und Ziesel verschwinden jährlich mehr.

- Bei den Insekten stehen Schlüsselarten der Ökosysteme, die Wildbiene und die Libelle extrem unter Druck, der ebenfalls täglich wächst.

13 Hektar pro Tag

Obwohl wir die Gründe für das Artensterben in Österreich schon längst kennen, nimmt man es gerne in Kauf und versiegelt weiterhin für die bessere Infrastruktur und Wohnfläche wertvolle Naturflächen. Um genau zu sein - 13 Hektar (18 Fußballfelder) von Hecken, Wiesen und Feuchtgebieten werden pro Tag in Beton und Asphalt umgewandelt. Wo sollen Wildtiere also bleiben, wenn auch die intensive Landwirtschaft wichtige Nahrung und Unterschlüpfe verdrängt?

„Die Lebensräume der Wildtiere schrumpfen, werden zerschnitten oder vollständig zerstört. Hinzu kommen die Folgen der Klimakrise: lange Dürreperioden, Hitzewellen, milde Winter – sie verschieben ökologische Gleichgewichte“
Alfred KoflerTierexperte, Assisi-Hof Stockerau (Österr. Tierschutzverein)

Hoffnungsschimmer

Schon die kleinsten, bewussten Entscheidung im Alltag können eine riesengroße Wirkung auf unsere Wildtiere haben. Wer beispielsweise umsichtiger mit dem Auto fährt, rettet vielleicht eines der 73.000 Rehe und Hasen, die jährlich auf unseren Landstraßen sterben. Auch wenn man auf Pestizide im Garten und auf dem Balkon verzichtet, nährt man Wildbiene und Singvogel. Angelegte Kleinbiotope sind ebenfalls ein zusätzlicher Lebensraum für die gefährdeten Amphibien und ein Naturgarten, wo Wildblumen und Hecken einfach mal wachsen dürfen sind ungemein wichtig.

{title && {title} } red,tine, {title && {title} } Akt. 03.06.2025, 14:15, 03.06.2025, 14:06