Eltern sollen zur Kasse gebeten werden, wenn sie mit den Lehrern ihrer Kinder nicht kooperieren wollen: Die radikale Forderung von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) sorgt für Furore.
Im niederösterreichischen Landtag wurden kürzlich bereits Strafen für den Kindergartenbereich beschlossen. Ist keine Zusammenarbeit möglich, werden Sanktionen von bis zu 2.500 Euro fällig.
"Heute" wollte wissen: Wie sieht es im OÖ-Unterrichtsalltag aus? In welchen Bereichen zeigen sich Eltern unkooperativ? Wo gibt es Probleme?
"Sie sind oft genervt, wenn es ein Problem mit ihrem Kind gibt", sagt der Direktor einer Linzer Mittelschule im Gespräch. Er will anonym bleiben. "Viele heben nicht ab, wenn sie angerufen werden oder beantworten unsere Mails nicht."
Stören Jugendliche den Unterricht, beschimpfen Lehrer oder Mitschüler, müssten sie am Gang sitzen, so der erfahrene Schulleiter. Dann würde sich der Lehrer bei den Erziehungsberechtigten melden, die ihren Nachwuchs abholen sollen.
Dabei kommt es zu Problemen: "Ruft man sie an, hört man oft die Sätze 'Ich bin krank' oder "Ich kann mein Kind nicht abholen." Es komme auch vor, dass sie ihr Handy auf stumm schalten oder Termine nicht einhalten bzw. absagen.
Der Direktor begrüßt finanzielle Sanktionen für Eltern, die mit der Bildungseinrichtung nicht zusammenarbeiten wollen. Seit längerem beobachtet der Mann eine negative Entwicklung: "Einige Eltern sind mit ihrem Nachwuchs schlicht überfordert."