Unfassbar, aber wahr: Auf der Buchungsplattform Booking.com wurde eine ganz normale Wiener Wohnung zu einem Preis angeboten, der jedem den Atem verschlägt. 40.000 Euro pro Nacht – so viel sollte eine 130-Quadratmeter-Wohnung in Wien-Währing kosten. Fünf Nächte schlugen mit 134.000 Euro zu Buche.
Das Inserat trug den nüchternen Titel "Very Spacious Apartment Close to AKH". Die Bilder zeigten ein weiß gestrichenes Wohnzimmer, einfache Möbel, ein Badezimmer mit Waschmaschine und eine Standardküche. Keine Dachterrasse mit Stadtblick, kein Whirlpool, kein Luxus-Hotelservice – sondern eine schlichte Wohnung in einem normalen Wohnhaus.
Laut Beschreibung verfügt die Unterkunft über drei Schlafzimmer, in denen neben Doppelbetten auch Schlafsofas standen. Maximal zehn Personen sollten hier Platz finden. Zur Ausstattung gehörten eine Kaffeemaschine, ein Geschirrspüler, eine Mikrowelle, ein Toaster und ein Hochstuhl für Kleinkinder. Im Bad: eine Dusche, Föhn und Handtücher. Wohnzimmer gab es keines.
Dazu versprach das Inserat eine "voll ausgestattete Küche" mit Herd, Backofen und Kühlschrank. Parkplätze oder Internet? Fehlanzeige. Luxus-Extras wie Pool, Balkon oder Wellnessbereich? Ebenfalls nicht vorhanden. Mit anderen Worten: eine ganz normale Wiener Wohnung – zum Preis einer Luxusvilla in Monaco.
Wir haben bei Booking.com nachgefragt, wie so ein Preis zustandekommen kann. Die Antwort: "Nach Prüfung der Unterkunft können wir bestätigen, dass es keine Hinweise auf verdächtiges Verhalten gibt. Bitte beachten Sie, dass die Anbieter ihre Preise und Verfügbarkeiten selbst festlegen."
Doch nur kurz nach dieser Stellungnahme passierte das Unerwartete: Die Anzeige war plötzlich nicht mehr auffindbar. Offiziell heißt es, es gebe "keine Auffälligkeiten". Dass das Angebot trotzdem verschwand, sorgt jedoch für jede Menge Stirnrunzeln.
Natürlich gilt freie Preisgestaltung. Aber irgendwo muss Schluss sein. 40.000 Euro pro Nacht für eine normale Wohnung in Wien – das wirkt wie blanker Hohn in Zeiten, in denen viele Menschen kaum leistbaren Wohnraum finden.
Die große Frage bleibt: Sollte eine Plattform wie Booking nicht stärker kontrollieren, wenn Anbieter solche Fantasiepreise einstellen? Denn egal, ob Fake oder Realität – für Konsumenten bleibt ein fader Beigeschmack, wenn man auf einer Buchungsseite mit solchen Preisen konfrontiert wird.