Wettergott Zeus spielt verrückt: Griechenland, jedes Jahr Ziel von Millionen Touristen, wird derzeit von extremen Temperaturschwankungen heimgesucht. Am Wochenende wurde ein neues Hitze-Rekordhoch für März gemessen – und in wenigen Tagen soll laut Prognose wieder Schnee fallen.
Besonders schlimm ist die Hitze im Süden des Landes: In Lasithi auf der beliebten Touristen-Insel Kreta erreichten die Temperaturen am Sonntag 33,7 Grad, der höchste jemals für März gemessene Wert.
Auch in den Balkanstaaten Serbien, Bulgarien und Nordmazedonien wurden vor kurzem neue Höchstwerte gemessen. Laut ORF-Wetterredaktion waren es die jahreszeitlich frühesten 30-Grad-Messungen in der Messgeschichte dieser drei Länder.
In der zentralgriechischen Stadt Livadia erreichten die Temperaturen 31,4 Grad, ebenfalls ein Rekordwert. Im gesamten Land wurden Temperaturen gemessen, die man bisher im Mai erwartete, so das Nationale Observatorium in Athen auf der Website Meteo.gr. Der ungewöhnliche Anstieg wurde auf Saharastaub in der Luft zurückgeführt.
"Solche Temperaturen so früh im März, das hat es noch nie gegeben", sagte der Meteorologe Panagiotis Giannopoulos. Die durchschnittliche Höchsttemperatur lag in Griechenland bis zu zehn Grad über den für die Jahreszeit typischen Werten. Ab 18. März müssen sich die Griechen nun auf rapid sinkende Temperaturen einstellen.
"Eine Kaltluftmasse wird im ganzen Land für Schauer und Schnee sorgen", sagte Giannopoulos. "In Athen, wo wir heute 27 Grad haben, wird die Höchsttemperatur bei elf Grad liegen. Das ist eine Achterbahnfahrt".
In der griechischen Region Nordmakedonien, in der am Wochenende 27 Grad gemessen wurden, könnte der Frost schwere Schäden an Obstbäumen verursachen, die sich derzeit in voller Blüte befinden.
Griechenland leidet stark unter dem Klimawandel. Das Land litt im vergangenen Jahr unter dem heißesten Sommer und dem wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die hohen Temperaturen sorgten immer wieder auch für verheerende Waldbrände.
Aktuell ist die Brandgefahr sehr hoch: Eine so lang andauernde Trockenheit wie aktuell habe es in den vergangenen 75 Jahren selten gegeben, berichteten griechische Medien. Wegen hoher Temperaturen, starker Winde und Dürre sind offene Feuer wie das Verbrennen von Gartenabfällen und Ernteresten derzeit im ganzen Land verboten.
Wie die Feuerwehr mitteilte, werden die Beamten Kontrollen und Patrouillen durchführen, um die Entstehung und Ausbreitung von Bränden zu verhindern. Die Menschen sind außerdem angehalten, Aktivitäten mit Feuer im Freien zu unterlassen, also etwa zu grillen.
Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Hitze, Überschwemmungen und Stürme häufiger und intensiver. Das heißt: Unwetter werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.