Zwei Frauen aus Genf haben auf der tunesischen Insel Djerba ein Desaster erlebt. Die Mutter und ihre Tochter hatten während des Genfer Feiertags Jeûne genevois (Genfer Bettag) drei Nächte in einem Vier-Sterne-Hotel gebucht und dafür 1.100 Franken – rund 1.200 Euro bezahlt. Doch von Beginn an lief alles schief.
Trotz gebuchtem Express-Transfer seien sie am Flughafen vergessen worden und hätten 45 Minuten in der prallen Sonne warten müssen – ohne Wasser. Endlich im Hotel angekommen, folgten weitere Enttäuschungen. Die Frauen berichten von einer defekten Klimaanlage, kaputten Türschlössern, verschmutzten Toiletten und einer "unzumutbaren Essenssituation".
"Obwohl wir extra bezahlt hatten, funktionierte die Klimaanlage nicht", sagt Clémentine* und weiter: "Eines Abends ging dann sogar die Tür unseres Zimmers nicht mehr zu." Beim Essen hätten die Gäste teils eine halbe Stunde anstehen müssen. "Das Buffet bestand nur aus Reis, aufgewärmten Nudeln und manchmal Pizza, wenn der Ofen lief", erzählt ihre Mutter Josiane*. Sie beschreibt die Situation so: "Alle drängelten, und nichts wurde nachgefüllt. Für 500 Personen gab es nur eine Kaffeemaschine." Als sie sich beschwerten, habe man ihnen gesagt, es seien halt zu viele Gäste da.
Ein weiterer Vorfall sorgte für Aufsehen. "Ein Kellner blieb neben meiner Mutter stehen, während sie ihr Handy in der Hand hielt", berichtet Clémentine. "Dann tippte er einfach seine eigene Nummer ein." Ihre Mutter kommentiert trocken: "Das war wohl die sympathischste Szene des ganzen Aufenthalts."
Auch andere Reisende berichten von ähnlichen Zuständen. Auf Bewertungsplattformen beschreiben Gäste das Hotel als verdreckt und chaotisch. Eine Userin schrieb: "Ich arbeite im Reisebüro und habe noch nie ein Hotel in so einem Zustand gesehen. Man muss den Strand gesehen haben, um es zu glauben!" Mehrere Gäste klagten zudem über Kakerlaken in den Zimmern und Magenprobleme nach dem Aufenthalt.
Der Anbieter Hotelplan, über den die beiden Frauen gebucht hatten, bestätigt den Eingang einer Beschwerde. Die Reisenden verlangten eine teilweise Rückerstattung. Das Unternehmen erklärte, Probleme müssten jeweils vor Ort gemeldet werden, um eine sofortige Lösung zu ermöglichen. Laut Josiane und Clémentine haben sie genau das getan. Als Entschädigung erhielten sie einen Gutschein über 300 Franken. "Immerhin etwas", sagt Clémentine, die aber trotzdem enttäuscht ist: "Wir hätten uns eine bessere Betreuung gewünscht."
Hotelplan teilte weiter mit, dass das betroffene Hotel inzwischen aus dem Katalog entfernt wurde. Eine Mitarbeiterin werde sich vor Ort ein Bild machen, um die versprochenen Verbesserungen zu überprüfen.
*Namen geändert.
