Seit dem iPhone 11 Pro, also ganz sechs Jahre lang, hat sich das Design der Apple-Flaggschiffe nicht mehr großartig geändert. Auch die Neuerungen unter der Haube machten die Frage, ob sich ein Upgrade lohnt, oft schwer zu beantworten. Für das iPhone 17 Pro hat sich die Nummer 2 am Smartphone-Markt hingegen einiges einfallen lassen.
Akku, Kamera(s), Gehäuse, an allen der für Nutzer besonders wichtigen Schrauben wurde gedreht – und das merkt man. Allen voran beim ersten Angreifen: Das iPhone ist nicht mehr aus Edelstahl, nicht mehr aus Titan, sondern aus dem eigentlich "billigeren", aber geschmeidigen und leichten Aluminium. Und das hat es in sich. Das neue iPhone 17 Pro ist im wahrsten Sinne des Wortes "aus einem Guss". Durch diesen Alu-Unibody ergeben sich einige Vorteile.
Aluminium ist nicht nur leichter, sondern leitet vor allem Wärme besser ab. Weniger Kühlung heißt weniger Akku-Verbrauch. Beim Laden wird das 17 Pro deutlich weniger heiß, fühlt sich stets angenehm kühl an. Wirklich heiß es wurde es im zweiwöchigen Test eigentlich nie, auch nicht beim Videoschnitt. Dazu trägt auch die neue Dampfkammer bei, die Hitze deutlich gezielter vom Chipp wegleiten soll. Der Unibody und das größere Kameramodul schaffen weiters mehr Platz für die restlichen Komponenten.
Beim Display hat man vor allem an der Widerständigkeit geschraubt, die zweite Generation Ceramic Shield verspricht 3x bessere Kratzfestigkeit. Die Spitzenhelligkeit wurde von 2.000 auf 3.000 Nits erhöht.
Der Akku fasst 4.252 mAh, im Vergleich zu 3.582 mAh beim Vorgänger. Auch das merkt man: Teilweise muss das Gerät nur alle zwei Tage aufgeladen werden. Bei meinem pensionierten 15 Pro wäre das unvorstellbar gewesen. Die Videowiedergabe-Dauer hat sich bei den letzten Generationen von 23 Stunden auf 27 bis mittlerweile 31 Stunden erhöht. Trotzdem sind die Maße fast unverändert geworden (+ 5 g, + 0,5 mm Tiefe).
In Sachen Kamera handelt es sich ebenfalls um einen deutlichen Sprung nach vorne, der ein Upgrade auf die neue Generation ohne Zweifel rechtfertigt. Da wäre die neue Center Stage Frontkamera: Seit dem iPhone 11 (!) mussten alle Modelle mit der gleichen 12 MP TrueDepth Kamera auskommen, jetzt ist endlich die neue Generation da. Sie schafft durch einen neuen Sensor 18 MP und kann Querformat-Selfies aufnehmen, selbst wenn man das Handy senkrecht hält.
Die Hauptkamera besteht nun aus drei 48 MP-Linsen. Rein physisch zoomt das Tele-Objektiv zwar nur mehr 4x statt 5x, durch die höhere Auflösung von 48 MP (zuvor 12 MP) ist aber ein "optischer" Zoom bis zum Faktor 8x möglich. Damit entstehen atemberaubende Fotos und Videos.
Eine nette Spielerei (und etwa für Reise-Vloggs sicher ein guter Anwendungsfall) ist die neue Möglichkeit der "doppelten Aufnahme". Über die Hauptkamera wird ein Video gedreht, gleichzeitig das Sichtfeld der Frontkamera in der Ecke aufgenommen, um direkt auch die Reaktion des Filmenden mit einzufangen.
Endlich starten die iPhones jetzt bei 256 GB – ein lange überfälliger Schritt. Teils für Erstaunen sorgte der Umstand, dass trotz Zöllen und Inflation das iPhone 17 Pro gleich viel kostet wie das iPhone 16 Pro mit 256 GB, und zwar 1.299 Euro. Etwas unverständlich sind jedoch die enormen Preissprünge für mehr Speicherkapazität. Die 512 GB Version des iPhone 17 Pro Max kommt bereits auf 1.699 Euro, 1 TB 1.949 Euro, die teuerste Ausführung mit 2 TB kostet unglaubliche 2.450 Euro.
Kurzfazit zu den weiteren Eigenschaften: Die Stereo-Lautsprecher sind nach wie vor top. Die schnelle Ladezeit beeindruckt. Die Kamera-Steuerung ist für mich immer noch unnütz, stört eher durch versehentliches Bedienen mit dem Fingerballen und wurde prompt deaktiviert. Siri bzw. Apple Intelligence haben bislang noch immer kaum echte KI-Funktionen, mehr als die ersten drei Google-Ergebnisse anzeigen oder auf ChatGPT umleiten ist nicht drinnen.
Das war es aber schon mit Abstrichen – weshalb das iPhone 17 Pro mein neues Handy der Wahl ist. Als jemand, der viel unterwegs ist, dabei pro Jahr zigtausende Fotos und Videos schießt, auf praktisch allen Socials aktiv ist, nicht nur Journalist, sondern auch Social-Media-Manager ist, gibt es derzeit kaum einen besseren und zuverlässigeren Begleiter. Mit kleinen Vorbehalten aufgrund des Preises kann letzten Endes eine klare Empfehlung ausgesprochen werden.
Der wahre Star des diesjährigen Lineups, der wohl eine breitere Nutzerschicht ansprechen dürfte, ist das aber iPhone 17. Dieses kostet 300 Euro weniger und wurde dieses Jahr trotzdem mit einigen Features gespickt, die bislang nur der Pro-Reihe vorbehalten waren (120 Hz Display, die gute Frontkamera, Always-on, zwei 48 MP Kameras).
Für das iPhone 17 Pro gibt es zwei neue Zubehör-Teile. Das Case aus Funktionsgewebe mit Magsafe aus Polyester fühlt sich weich und geschmeidig an, an den Rändern gibt es für besseren Grip eine zusätzliche Beschichtung. Selbst nach Wochen sieht es noch wie neu aus. Auch privat ist es seither das Case meiner Wahl.
Apropos Cases: Hier gilt es, bei der Farbwahl aufzupassen und sich genau zu überlegen, welche Kombination man wählt. Sowohl beim Silicon-Case als auch beim Funktionsgewebe ist die Rahmenfarbe des iPhones an den Rändern als schmaler Streifen durchzusehen. Case und Handy sollten farblich deshalb gut zueinanderpassen, die Kombi helles Handy + dunkles Case ist zu vermeiden.
Das Crossbody Band erntete bei der Präsentation viel Spott, hat sich seither in Rezensionen aber durchaus seine Daseinsberechtigung erarbeitet. Herbst und Winter sind hierfür aber leider eine ungünstige Jahreszeit – im Sommer könnte es hingegen ins Straßenbild (noch mehr auf Festivals) Einzug finden. Auch als Kameragurt würde sich das stabile Material anbieten.