"Heute"-Leser Norbert L. (56, Name von der Redaktion geändert) flog am Montag nach einem zweiwöchigen Urlaub im sonnigen Griechenland zurück zum Flughafen Wien. Schon während des Flugs geriet die Urlaubsstimmung ins Straucheln: Der Niederösterreicher staunte nicht schlecht, als er die Speisekarte vom Tisch-Tablett nahm und ein gewöhnliches Club-Sandwich um schlappe 9,50 Euro entdeckte. "Einige um mich herum griffen zu, bestellten wirklich zu dem Wahnsinnspreis", erzählt Norbert im "Heute"-Gespräch.
Dann, rund eine Stunde später, die überraschende Durchsage: "Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, bieten wir jetzt alle Snacks um einheitlich 3,50 Euro an. Zu zahlen mit Karte, weder bar noch in Flugmeilen."
Binnen weniger Minuten war das Club-Sandwich also statt 9,50 plötzlich um nur noch 3,50 Euro zu haben, ebenso gab es Wraps und Laugenecken günster als zu den "Startpreisen". "Einige, die anfangs gekauft hatten, waren sichtlich verwirrt. Die haben aber keinen Cent zurück bekommen", schildert L., der als sprachloser Beobachter nur den Kopf schütteln konnte.
Besonders kurios: Bei der Durchsage hieß es, die verbilligten Speisen sollten erst nach der Landung gegessen werden – quasi als Stärkung für den Heimweg. "Im Flieger durfte man sie angeblich nicht mehr verspeisen. Das war schon schräg", so L.
Austrian Airlines reagierte auf die "Heute"-Anfrage: "Wir gehen aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vor, etwa mit Pre-Order-Angeboten oder der Initiative 'Melangerie to Go'. Nicht verkaufte, tagesfrische Speisen werden vor der Landung vergünstigt abgegeben."
Dass dabei alle Produkte zum Einheitspreis von 3,50 Euro angeboten werden, sei bewusst so geregelt. Die Bezahlung mit Flugmeilen, geschweige denn Rückerstattungen, gebe es nicht: "Jeder Flug ist anders. Wer gleich zu Beginn kauft, sichert sich, dass er etwas bekommt." Und zum Verzehr: "Die Speisen werden oft für den Heimweg oder die Weiterreise angeboten. Sollte der Hunger aber groß sein, kann natürlich auch sofort gegessen werden."
Norbert L. ortet fadenscheinige Ausreden: Der Airline würde es darum gehen, den Gewinn zu maximieren. Er versteht auch nicht, wieso sämliche Snäcks zu verschiedenen Preisen auf die selbe Rabattsumme herabgesetzt werden.
"Wenn das öfters so kommt, dann kaufe ich mir erst recht kein Sandwich! Dann warte ich auf den Abverkauf. Und falls der erst fünf Minuten vor der Landung ist, dann weiß ich es und kann gleich darauf verzichten." Dicke Luft zum Urlaubsende ...