Beinahe-Drama am Himmel über Genf: Am 27. November 2024 verfehlte ein Airbus A320neo der griechischen Fluggesellschaft Aegean Airlines beim Landeanflug auf Cointrin den Sinkflug. Die Maschine flog nur rund 80 Meter über den Genfersee – eigentlich hätte sie dort gut 300 Meter höher sein müssen, wie die "Tribune de Genève" jetzt berichtet.
Das automatische Warnsystem sowie der Tower schlugen Alarm. In letzter Sekunde gelang es den Piloten, durchzustarten und wieder an Höhe zu gewinnen. Wäre das nicht passiert, hätte die Maschine zehn Sekunden später auf dem See aufgeschlagen. 18 Minuten nach dem kritischen Moment landete das Flugzeug sicher in Cointrin.
Laut Flugdaten war die Maschine zwar korrekt ausgerichtet, kam aber zu hoch, um ins automatische Landesystem einzuklinken. Die Piloten leiteten deshalb einen ungewöhnlich steilen Sinkflug ein, verpassten das Signal – und gerieten deutlich unter den vorgesehenen Anflugpfad, bevor sie wieder hochzogen.
Der Vorfall wurde im Juli vom französischen Unfallbüro BEA publik gemacht, die Untersuchung führen die Schweizer Behörden. Der detaillierte Bericht der SUST steht noch aus. Schon im November 2023 war ein Easyjet-Airbus beim Anflug in ähnlicher Lage – auch er kam dem See gefährlich nahe. Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt gibt es aber keinen Zusammenhang und keine strukturellen Probleme.