Die Suche nach dem vermissten deutschen Touristen Sergio Corsano läuft weiterhin auf Hochtouren, wird jedoch zunehmend durch extreme Wetterbedingungen behindert. Dauerregen, starker Wind, Gewitter und eine offizielle Unwetterwarnung der Stufe Rot für die Region Lombardei erschweren die Einsätze erheblich.
Die Warnstufe wurde am Mittwoch ausgerufen, nachdem eine atlantische Störung instabile Luftmassen nach Norditalien brachte. Starkregen und heftige Gewitter, teils begleitet von sogenannten Downbursts – plötzlichen, starken Fallwinden –, machen das Manövrieren von Booten und Drohnen nahezu unmöglich. Auch das Risiko von Überschwemmungen rund um den See steigt, was die Einsatzbedingungen weiter verschlechtert.
In den letzten Tagen waren zahlreiche Rettungseinheiten im Einsatz: darunter Boote von Feuerwehr und Küstenwache, spezialisierte Tauchergruppen, Polizeieinheiten, Drohnen und sogar ein Unterwasserroboter (ROV) aus Sardinien. Auch ein Hubschrauber der Marine unterstützte die Suchmaßnahmen. Doch nun droht die Aktion wetterbedingt zeitweise unterbrochen werden zu müssen.
Der vermisste 55-jährige Sergio Corsano stammt aus Deutschland und ist gelernter Wirt. Der bekannte Gastronom war mit seiner Familie im Urlaub am Comer See, als seine Kinder im Wasser in Schwierigkeiten gerieten. Corsano sprang ins Wasser, konnte seine Kinder retten – wurde aber selbst seither nicht mehr gesehen. Der Vorfall ereignete sich am Montag. Seitdem suchen die Einsatzkräfte Tag und Nacht nach dem Familienvater.