Der Braunbär Aragon ist nicht mehr. Der Zoo Salzburg hat heute in der Früh Abschied vom "sanften Riesen" nehmen müssen. "Er war länger da als alle seine Tierpflegerinnen und Tierpfleger im Revier", berichtet Geschäftsführerin Sabine Grebner. "Viele Salzburger sind mit Aragon aufgewachsen und kennen den Zoo ohne den sanftmütigen Braunbären nicht."
Der Gesundheitszustand von Aragon hat sich in letzter Zeit stark verschlechtert. Der 32-jährige Bär musste eingeschläfert werden. Die Entscheidung sei alles andere als leicht gefallen, erzählt Sabine Grebner: "Seit Aragon im Frühjahr seine Winterruhe beendet hatte, wurden sein Verhalten und Gesundheitszustand genau protokolliert."
Weil die tägliche Dosis an Schmerzmitteln erhöht werden musste und Aragon immer weniger Appetit zeigte, entschied die einberufene Ethikkommission, dass eine weitere Winterruhe für den Bären nicht mehr vertretbar gewesen wäre. Das Tierwohl hatte dabei oberste Priorität.
Für die Mitarbeiter im Zoo und viele Besucher hinterlässt Aragon eine große Lücke. "Er war ein sehr bedächtiger Bär und einfach ein Herzchen", sagt Revierleiterin Silke Hempelmann. Außerdem war Aragon ein ausgesprochen umgänglicher Zeitgenosse. "Die für Braunbären oftmals typischen, unberechenbaren Verhaltensweisen hat er nie an den Tag gelegt. Bei ihm konnte man seine Laune immer an der Körperhaltung oder am Gesicht ablesen", erinnert sich Silke Hempelmann.
Bis zum Frühjahr 2022 lebte Aragon noch mit seiner Mutter Blanca auf der Anlage. Im Sommer 2023 wurde er dann mit der gut zehn Jahre jüngeren Braunbärin Losa zusammengeführt.