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Bryants "Baby Mamba" wollte wie ihr Papa werden

Mit Basketball-Legende Kobe Bryant verstarb auch seine 13-jährige Tochter Gianna. Sie hatte eine große Zukunft vor sich.

Heute Redaktion
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Kobe Bryant war nicht nur eine Basketball-Legende, sondern auch ein fürsorglicher Vater. Der 41-Jährige und seine Frau Vanessa hatten vier Töchter (Natalia 17, Gianna 13, Bianka 3, Capri 7 Monate). Einer, der genau wusste, wie die "Black Mamba" außerhalb des Courts tickte, war sein ehemaliger Teamkollege bei den Los Angeles Lakers Shaquille O'Neal.

Der 47-Jährige schrieb nach Bryants Tod auf Twitter: "Kobe war weit mehr als ein Athlet, er war ein Familienmensch. Das hatten wir am meisten gemeinsam. Ich würde seine Kinder umarmen, wie wenn sie meine eigenen wären. Und er würde dasselbe mit meinen Kids tun. Seine Tochter Gigi wurde am selben Tag geboren wie meine jüngste Tochter Me'Arah."

Gianna, oder eben Gigi, verstarb zusammen mit ihrem Vater beim Helikopterunglück vom Sonntag. Die beiden waren auf dem Weg zu Bryants Mamba Academy. Wie CNN berichtete, hätte Gigi dort ein Spiel absolvieren sollen, ihr Vater trainierte das Mädchenteam "The Mambas". Gigi war auf gutem Wege, eines Tages in der WNBA, der Profiliga der Frauen, zu spielen. Ihr Vater war überzeugt davon, wie er in der Talkshow von Jimmy Kimmel sagte. Sie sei wild entschlossen, dieses Ziel zu erreichen, so Bryant.

"Baby Mamba" brachte Vater zurück zur NBA

Ein Video von Tochter und Vater machte in den letzten Wochen im Netz die Runde. Dieses zeigt, wie die beiden eine NBA-Partie mitverfolgten. Dabei schien Bryant seiner Gigi wichtige Tipps zu vermitteln. Sie verstand.

Gigi war es auch, die ihren Vater zurück zu den NBA-Spielen gebracht hatte. Bryant hatte von sich aus keine NBA-Partien mehr live mitverfolgt, seine Tochter überzeugte ihn von einem NBA League Pass (mit diesem können alle Spiele live verfolgt werden), den er dann offenbar auch rege nutzte.

Weitere Bildaufnahmen zeigen, wie agil die 13-Jährige mit dem Basketball umgehen kann, aber auch wie treffsicher sie bereits war. Wegen ihres "Fade-Away"-Sprungwurfs, der demjenigen des Vaters sehr ähnelt, wurde sie auch "Mambacita" oder "Baby Mamba" genannt.

Gigi war sogar in High Heels treffsicher:

Für Bryant, der eine extrem innige Beziehung mit Gigi hatte, war es immer klar, dass er seine Tochter unterstützen würde. Er sagte einst: «Wenn man Jugendliche trainiert, ist es wichtig, das seriös zu machen. Denn damit hilft man den Kindern, eine emotionale Entwicklung zu vollziehen. Also ist klar, dass man nicht zu kritisch sein darf, dafür aber Verständnis zeigen muss, wenn Fehler passieren.» Als Coach verstand es Bryant, den Mädchen das Fundamentale des Basketballs zu vermitteln.

Ein Mentor für viele

Das tat er nicht nur bei jungen Mädchen, auch aktuelle NBA-Spieler suchten immer wieder den Rat des fünffachen NBA-Champions. Für viele war der in Philadelphia geborene und hauptsächlich in Italien aufgewachsene Bryant eine Art Mentor. Er war einer dieser Spieler, der unter Druck immer wieder über sich hinauswuchs. Er gewann mehrere Spiele für die Lakers noch in den Schlusssekunden.

Bryant kämpfte aber auch für die Rechte der Frauen. Er sagte erst kürzlich, dass es in der WNBA Spielerinnen gebe, die auch in der NBA bestehen könnten. "Diana Taurasi, Maya Moore und Elena Della Donne könnten sicher mit dem NBA-Spielrhythmus mithalten", sagte der ehemalige Shooting Guard. Im Hinterkopf hatte die "Black Mamba" sicher auch seine "Baby Mamba".