"Mir hots in Vogl ausseghaut"

Buttersäure und Hiebe für böhmische Prater–Liebe

Ein eifersüchtiger Wiener soll seine tschechische Ex beschattet, bedroht und geschlagen haben. Ihre Beziehung begann und endete im Böhmischen Prater.
Christian Tomsits
19.09.2025, 07:45
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Ein gelernter Tischler tischte donnerstags am Wiener Landesgericht neben ein bisserl Reue auch allerhand Ausreden auf. "In zehn Johr hob i nie a beses Wort gegen sie gsogt", meinte der wegen Beleidigung, Körperverletzung, gefährlicher Drohung, Stalking und weiteren Delikten beschuldigte Arbeitslose.

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"Sie hot mit an andern gschlofn, da hots ma den vogl ausseghaut", bekannte sich der 59-Jährige immerhin teilweise schuldig, seine tschechische Freundin, die er vom Böhmischen Prater kannte, schlecht behandelt zu haben.

„I hob mi hinreißn lassen – es tuat ma leid“
Angeklagtermisshandelte seine Ex

Nach zehn Jahren Beziehung folgte im Sommer sein Rauswurf aus der Wohnung der gebürtigen Tschechin. Danach habe er der Ex heimlich ein altes Handy unters Bett gelegt, um sie abzuhören ("Amoi hob i wos ghert, dass wen zaus hot"). "Er hot mi a mit Weckern terrorisiert", erzählte die Betroffene zaghaft im Zeugenstand.

Im Juli ging es im Böhmischen Prater (Favoriten) rund: Auf tiefste Beleidigungen folgte laut Strafantrag ein angedrohter Messerwurf quer über ein Ringelspiel. "I hob mi hireißn lossn, aber es wor nur mei Autoschlüssl", murmelte der Wiener.

Doch der Wiener soll der Ex auch zu Hause aufgelauert, ihr zwei Ohfeigen verpasst ("nur gonz leichte") und sie auf den Boden geschmissen haben. "Davon hob i blaue Fleckn ghabt und bissl am Hintern hots ma wehdan…", erinnerte sich das Opfer.

Nur bestialisch stinkende Buttersäure will der Wiener ihr nicht an die Türe geschmiert haben – dennoch kam es zur Verurteilung: Zwölf Monate bedingte Haft! Das Annäherungsverbot gelte leider auch für den Prater, wenn sie dort sei, musste die Richterin dem enttäuschten Mann näherbringen. Auch 1.000 Euro Schmerzengeld sind bereits rechtskräftig.

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