Expertin klärt auf

Chanel & Co. – So erkennst du gefälschte Luxus-Taschen

Täuschend echt – aber nicht das Original. "Heute" zeigt, wie Superfakes den Luxusmarkt unterwandern und woran man sie erkennt.
Veronika Stelmach
10.07.2025, 10:20
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Secondhand ist angesagt – vor allem bei Designertaschen. Gucci, Chanel oder Louis Vuitton landen heute immer öfter nicht neu aus dem Store, sondern gebraucht im Kleiderschrank. Gut für den Geldbeutel, noch besser für die Umwelt.

Doch der Boom hat eine Schattenseite: Immer mehr Käufer tappen in die Fake-Falle. Die Rede ist von sogenannten "Superfakes", also Fälschungen, die selbst für Profis kaum noch zu erkennen sind.

"Heute sind so viele Fakes so gut gemacht, dass sie sogar mit Verpackung, Papier oder NFC-Chip daherkommen. Aber selbst die raffiniertesten Nachahmungen verraten sich oft durch kleine Details", warnt Fleur Feijen, Fashion-Expertin der Online-Auktionsplattform Catawiki.

Bei einem Workshop in Wien zeigt sie Mode-Fans, worauf man achten muss.

Typografie

Ein Beispiel: Bei Louis Vuitton ist das "O" in der Schrift des Logos perfekt rund. Weicht es davon ab, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um ein Original, erklärt Fleur im Gespräch mit "Heute".

Auch bei Chanel lohnt sich ein genauer Blick: Das "C" sollte – schließt man es gedanklich – beinahe ein rundes "O" ergeben. Ein weiteres Detail ist der Querbalken des "H" – er sitzt deutlich höher als beim Buchstaben "A".

Solche kleinen Unterschiede wirken auf den ersten Blick unauffällig, haben aber große Aussagekraft.

Chanel Logo: Links echt, rechts Fake
Catawiki

Seriennummer

Ein weiteres Merkmal ist die Seriennummer. Diese muss nicht nur inhaltlich korrekt sein, sondern auch in gleichmäßiger, sauberer Gravur erscheinen. Bei Fälschungen ist die Gravur oft zu tief, unsauber oder unregelmäßig.

Seriennummer der Luxustasche: links echt, rechts gefälscht.
Catawiki

Monogramme

Besonders aufwendig sind Monogrammstoffe wie bei Louis Vuitton. Replika zeigen häufig Fehler bei der Farbsättigung oder ungenaue Musterverläufe – vor allem an Nähten oder Reißverschlüssen.

Monogram Louis Vuitton: Links gefälscht, rechts echt.
Catawiki

Metallelemente und Schrauben

Auch die Metallteile verraten viel: Hochwertige Originale besitzen schwerere, exakt gearbeitete Verschlüsse. Fakes hingegen wirken leicht, glänzen zu stark, weisen Luftbläschen auf oder haben unscharfe Gravuren.

In der Regel nutzen diese Marken Schlitzschrauben, worauf man unbedingt achten sollte. Dies ist ein verräterisches Detail. Bei Kreuzschlitzschrauben also am besten nochmal genauer hinschauen.

Metallbeschläge einer Saint-Laurent-Tasche. Links echt, rechts gefälscht.
Catawiki

Vorsicht bei der Verpackung

Täuschend echte Verpackungen – inklusive Rechnung, Staubbeutel und Pflegekarten – sind längst keine Garantie für ein Original. Diese Teile können separat erworben worden sein. Sogar NFC-Chips oder QR-Codes, die zur digitalen Echtheitsprüfung eingesetzt werden, werden inzwischen kopiert.

Wer ganz sicher gehen will, sollte auf professionelle Gutachten oder zertifizierte Plattformen zurückgreifen.

{title && {title} } VS, {title && {title} } 10.07.2025, 10:20
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