Gut für die Lunge

Darum solltest du regelmäßig ausgiebig seufzen

Seufzen kann richtig guttun – nicht nur psychisch, sondern auch körperlich. Die Lunge profitiert davon enorm.
Heute Life
24.10.2025, 21:45
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Seufzen gilt als Ventil, das beim Entspannen hilft. Oder als Zeichen dafür, dass jemand Hilfe braucht. Doch es kann noch mehr, wie ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der ETH Zürich (ETHZ) zeigen konnte: Es hilft, die Lunge geschmeidiger und damit das Leben angenehmer zu machen.

Wie das?

Beim Seufzen atmen wir tief ein. Dabei saugen wir die Lungenflügel voller Luft und atmen sie schnell und kräftig wieder aus. Das sorgt laut der neuen Studie dafür, dass sich in der Lunge ein Gleichgewicht wieder einstellt, das besonders bei einer flachen Atmung verloren geht. Laut den Forschenden ist das die Erklärung für das befreiende Gefühl in der Brust, das sich nach einem tiefen Seufzer oft einstellt.

Was heißt das konkret?

Das Seufzen verändert die Beschaffenheit der Flüssigkeit, die in der Lunge produziert wird, konkret deren Oberflächenspannung: Diese Spannung ist wichtig. Sie "beeinflusst, wie nachgiebig die Lunge ist", sagt Jan Vermant, Professor für weiche Materialien an der ETHZ. Dabei gilt: Je nachgiebiger die Lunge, desto weniger Widerstand beim Ein- und Ausdehnen – und desto einfacher das Atmen.

So ging das Team vor

Die Gruppe hat im Labor untersucht, wie sich die Lungenflüssigkeit verhält, wenn sie im Labor aufgespannt und wieder verdichtet wird. Ähnlichen Bewegungen ist die Flüssigkeit auch in unseren Körpern unterworfen, wenn sich die Lunge beim Einatmen ausdehnt und beim Ausatmen wieder zusammenzieht. Mit ihren Messgeräten stellten die Forschenden fest, dass die Oberflächenspannung nach tiefen Atemzügen deutlich abnimmt.

Das konnten die Forscher beobachten

Die Flüssigkeit besteht aus mehreren Schichten: "Direkt an der Grenze zur Luft gibt es eine etwas steifere Oberflächenschicht, darunter liegen mehrere Schichten, die im Vergleich zur Schicht an der Oberfläche weicher und zarter sein sollten", sagt Maria Novaes-Silva, Erstautorin der im Fachjournal "Science Advances" veröffentlichten Studie. Doch dieses Gleichgewicht geht offenbar verloren, wenn man zu flach atmet – weil die Flüssigkeit nur wenig oder gar nicht bewegt wird.

"Ab und zu einen tiefen Atemzug"

Seufzen kann helfen, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen und die Lunge beweglich zu halten. Die größte Wirkung entfaltet diese Flüssigkeit auf der Lungenoberfläche, wenn man regelmäßig tief einatmet. "Es braucht ab und zu einen tiefen Atemzug", heißt es bei "ETH-News".

Seufzen ist lebenswichtig

Im Jahr 2016 zeigten Forschende aus den USA, dass regelmäßiges Seufzen lebenswichtig ist. Es helfe, kleine Lungenbläschen zu belüften und so den Luftaustausch in der Lunge aufrechtzuerhalten, so der verantwortliche Forscher Jack Feldman damals: "Wenn Sie nicht seufzen, fällt Ihre Lunge irgendwann aus."

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