Der "Regionale Strukturplan Gesundheit 2030" (RSG) ist fix – und bringt eine neue Spitalslandkarte für die Steiermark. Plan A ist Geschichte. Statt eines zentralen Leitspitals in Liezen setzt man jetzt auf ein Netz aus spezialisierten Standorten, ergänzt durch neue Gesundheitszentren und Ambulanzen.
"Es wird kein Spitalsstandort in der Steiermark geschlossen. Im Gegenteil, es wird spezialisiert", erklärt FPÖ-Klubobmann Marco Tiller am Montag. Der Standort Rottenmann soll ausgebaut, Schladming und Bad Aussee deutlich verkleinert werden.
In letzterem sind nur noch eine Abteilung für Akutgeriatrie und eine tagesklinische Ambulanz vorgesehen. "Auf keinen Fall wird das reichen. Des ist für mich ein Altersheim mit ang'schlossener Praxis. Mehr nicht", kritisiert Bürgermeister Günter Gangl (ÖVP).
"Wir müssen eine Balance finden zwischen Nähe, wohnortnaher Versorgung und Spezialisierung und Spitzenleistung", so ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl während der Präsentation. Noch im Wahlkampf hatte er sich aber für ein Leitspital ausgesprochen.
In der ZIB2 erklärt er seinen Richtungswechsel mit den veränderten Mehrheiten seit der Wahl. Nachsatz: "Ich bin Demokrat und akzeptiere Wahlergebnisse. Jetzt muss man mit dem arbeiten, was da ist, und das beste aus der Situation machen. Es hat sich aber nicht meine Meinung deswegen geändert."
Der neue Plan sei jedenfalls mithilfe von Experten erarbeitet worden und sehe ein Spitalsnetz aus spezialisierten Standorten im Bezirk Liezen vor. "Wichtig ist auch, dass an allen Standorten eine 24/7-Rundum-Akutversorgung und ein Notarztstützpunkt vorhanden sein wird."
Jetzt gibt es kein neues Leitspital, Rottenmann muss im laufenden Betrieb ausgebaut werden und Schladming und Bad Aussee werden massiv zurückgefahren. Ist das "das Schlechteste aus beiden Welten"?, spitzt es Moderator Armin Wolf zu.
Kornhäusl antwortet gefasst: "Ich verstehe den Wunsch, wenn man sagt, ich hätte gerne überall ein Spital das alles zu jeder Zeit anbietet. Wer das aber verspricht, würde den Menschen Sand in die Augen streuen. Das tut man nicht." Deshalb müsse klar kommuniziert werden, was alles möglich ist.
Dass er jetzt einen Plan entgegen seiner eigenen Überzeugung umsetzen muss, sieht der Landesrat nicht als "Fehler": "Herr Wolf, es gibt Mehrheiten, die man respektieren und akzeptieren muss. Jetzt geht es darum, dass man diesen Plan, der auf dem Tisch liegt, abarbeitet und mit Leben füllt. Das werden wir gemeinsam mit dem Koalitionspartner tun."