Enthüllt

Das waren René Benkos letzte Stunden in Freiheit

Ende Jänner wurde René Benko festgenommen und sitzt seither in U-Haft. Nun ist klar, wie der Pleitier seine letzten Stunden in Freiheit verbracht hat.
Newsdesk Heute
12.03.2025, 10:11
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Es war der 23. Jänner dieses Jahres, an dem Signa-Mogul René Benko in seiner Innsbrucker Villa festgenommen wurde. Seither wurde seine Untersuchungshaft regelmäßig verlängert. Beobachter rechnen schon bald mit einer Anklage. Im Falle einer Verurteilung droht eine mehrjährige Haftstrafe – es gilt die Unschuldsvermutung.

Wie eine Recherche von "Krone" und "News" nun zeigt, ist nun auch geklärt, wie der Milliarden-Pleitier seine letzten Stunden in Freiheit verbracht hat – und das wirft kein gutes Licht auf ihn. Laut Bericht könnte Immo-Jongleur Benko nämlich in der Nacht von 21. auf den 22. Jänner, also nur wenige Stunden vor seiner Festnahme, einen womöglich folgenschweren Fehler begangen haben.

"Konspiratives Treffen" in Lech?

So soll sich der 57-Jährige an jenem Abend in seinem Luxus-Chalet N in Lech am Arlberg laut den Ermittlern zu einem "konspirativen Treffen" eingefunden haben. Dort soll er einen Mann getroffen haben, der erst kurze Zeit zuvor in das Leitungsgremium einer Benko-Stiftung gehievt worden war. Benko soll, so die Ermittler, versucht haben, dieses Treffen geheim zu halten. So habe es die "ausdrückliche" Anweisung an die Chalet-Managerin gegeben, "kein Gästeblatt und keine Meldung an die Gemeinde Lech" zu erstatten.

Die Ermittler werfen Benko vor, faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter der Laura Privatstiftung gewesen zu sein und dies im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht zu haben. Damit habe er Vermögenswerte verschleiert und das in der Stiftung vorhandene Vermögen dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern entzogen. Sowohl für die Laura-Privatstiftung als auch für die Ingbe-Stiftung galt zu diesem Zeitpunkt, dass Benkos Mutter Ingeborg Begünstigte war.

Benko bis zuletzt "Alleinherrscher" der Stiftungen

Tatsächlich soll Benko die Fäden über die Stiftungen und damit das darin gelagerte Geld nie aus der Hand gegeben haben. Das sollen auch zahlreiche vertrauliche Unterlagen, die den Ermittlern vorliegen, belegen. Ein ehemaliger Vertrauter nannte den Tiroler in seiner Zeugenaussage vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) einen "Alleinherrscher".

Zurück nach Lech: Laut "Krone" traf Benko in seiner vorerst vorletzten Nacht in Freiheit Finanzmanager Robert Schimanko. Dieser fungierte erst seit wenigen Wochen als Stiftungsrat der Ingbe-Stiftung. Er wusste aber ganz offensichtlich nicht, dass ihm Kriminalisten der eigens für die Causa Signa eingerichtete SoKo zu diesem Zeitpunkt bereits im Nackensaßen – angezapfter Telefone inklusive.

Der Rest ist Geschichte: Festnahme am 23. Jänner, dann Untersuchungshaft wegen Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr. In seinen Einvernahmen erklärte Benko, dass es ausgeschlossen sei, dass er irgendwelche Einflussnahmen vornehmen könne. Die Justiz sieht das offenbar anders. Wann es zum Prozess kommt, ist allerdings noch unklar.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.03.2025, 10:19, 12.03.2025, 10:11
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