Kryptos mit Wertgarantie

Der rasante Aufstieg der Stablecoins – und ihre Gefahr

In der Kryptobranche gibt es einen großen Hype um Stablecoins. Warum? Die wichtigsten Antworten dazu.
28.07.2025, 17:56
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Bitcoin erklimmt neue Höhen, Altcoins gewinnen an Wert und ein Nvidia-Partner investiert neun Milliarden Dollar in eine Krypto-Firma. Das sorgt für Aufsehen. Und doch gibt es ein Thema, über das die Branche gerade noch heißer diskutiert: Der kometenhafte Aufstieg von Stablecoins sorgt für Staunen – das musst du dazu wissen.

Was sind Stablecoins? Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert 1:1 an traditionelle Währungen gebunden ist, etwa an den US-Dollar oder den Euro. Einige Stablecoins sind auch mit Gold oder anderen Vermögenswerten hinterlegt.

Was sind die Vorteile von Stablecoins? Laut dem Finanzdienstleister Bitpanda sind Stablecoins wertstabil und ideal für regelmäßige Transaktionen und Zahlungen. Sie vereinfachen zudem den Wechsel von herkömmlichem Geld zu Kryptowährungen.

Was sind die Nachteile von Stablecoins? Als Nachteil nennt Bitpanda, dass Stablecoins nur funktionieren, wenn die Anlegerinnen und Anleger den Anbietern vertrauen. Teils fehlt es aber an Transparenz, so ist nicht immer klar, wie gut Stablecoins gedeckt sind.

Was sind die größten Stablecoins? Die größten Stablecoins sind Tether (USDT), USDC und Dai. Sie sind alle an den US-Dollar gebunden, so soll zum Beispiel 1 USDT immer 1 Dollar wert sein.

Wie garantieren Stablecoins ihre Bindung an den Dollar? Indem sie Vermögenswerte halten, die mindestens gleich viel Wert sind wie die herausgegebenen Stablecoins. Tether hält zum Beispiel große US-Dollar-Bestände, weitere Währungen und Staatsanleihen, die einen Zins abwerfen. Zudem bunkert das Unternehmen in der Schweiz rund 80 Tonnen Gold in einem geheimen Tresor, wie "Bloomberg" schreibt.

Laut Tether-CEO Paolo Ardoino kaufte das Unternehmen 2024 mehr US-Staatsanleihen als Kanada, Taiwan, Mexiko, Norwegen und Deutschland.

Stablecoins sollen also immer den gleichen Wert haben, trotzdem kollabierte vor drei Jahren der Stablecoin Terra. Wie ist das möglich? TerraUSD versprach ebenfalls eine 1:1-Bindung an den Dollar, war als "algorithmischer Stablecoin" aber nicht mit Dollar hinterlegt, sondern mit einem Algorithmus und der Kryptowährung Luna. Als diese abstürzte, brach Panik aus und Terra verlor seine Dollar-Bindung. Der Herausgeber Terraform Labs mit Sitz in Singapur vernichtete so 40 Milliarden Dollar. Der Geschäftsführer steht jetzt deswegen vor Gericht.

Wie viele Stablecoins gibt es? Laut Coinmarketcap.com, das Kurse von Kryptowährungen erfasst, gibt es 238 Stablecoins. Konkurrent Coingecko.com listet 343 Stablecoins.

Wie viel Geld steckt in Stablecoins? Fast 275 Milliarden Dollar.

Wer steht hinter den Stablecoins? Private Firmen wie Paypal, Circle und Ripple. Auch die Familie Trump gibt über ihr Unternehmen World Liberty Financial einen Stablecoin heraus.

Trump boostet Dollar-Stablecoins

US-Präsident Donald Trump hat das sogenannte "Genius"-Gesetz unterzeichnet, das den Umgang mit an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins regelt. Wer sie ausgibt, muss nun Dollar-Beträge zur Absicherung in US-Staatsanleihen oder ähnlichen Finanzprodukten vorhalten, wie DPA berichtet. Diese Maßnahme soll den Status des Dollar als "Reservewährung der Welt" festigen, so Trump.

Wer nutzt Stablecoins? Zahlungsriesen wie Visa, Mastercard und Paypal wickeln einen Teil ihrer Geschäfte über Stablecoins ab. Auch für Menschen, die kein Bankkonto haben, sind sie eine Option. Ebenso für Migrantinnen und Migranten, um Geld nach Hause zu schicken. In der Türkei und in Nigeria sind Stablecoins beliebt, um der Inflation zu trotzen. Und Trader nutzen oft Stablecoins, anstatt ihre Kryptowährungen in die Landeswährung umzutauschen.

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